#165 | Gute Pressefotos sind kein Luxus – sie sind wichtiger als dein Logo
Shownotes
Hast du schon mal ein Pressebild gebraucht und dann keins gehabt? Oder eins aus der Schublade gekramt, das so alt war, dass du dich kaum noch selbst erkannt hast?
In dieser Folge geht’s um genau solche Situationen – und darum, warum Pressebilder nichts mit Eitelkeit zu tun haben, sondern ein echtes Tool für deinen Markenaufbau sind.
Ich zeige dir, warum dein Gesicht als IllustratorIn oder DesignerIn wichtiger ist als dein Logo. Warum der Weg zum Bild dir hilft, dich selbst klarer zu sehen – und welche Fragen du dir beim Shooting fast automatisch beantwortest.
Plus: Zwei tolle Gästinnen erzählen ehrlich, was Pressebilder mit Selbstzweifeln, Sichtbarkeit und dem Gefühl von »erkannt werden« zu tun haben: Maren Blaschke und Amelie Persson.
Du erfährst:
- Warum Pressebilder mehr sind als bloße Deko – und wie sie dich als Personenmarke sichtbar machen
- Wie dir der Prozess eines Shootings dabei hilft, dein Selbstbild zu klären und dich gezielter zu positionieren
- Weshalb viele Kreative keine aktuellen Bilder haben – und wie du typische Hürden überwindest
Alle Infos zur Folge inklusive Links und einem kompletten Transkript findest du in den Shownotes.
Weiterführende Links:
- Die Illustratorin Maren Blaschke auf LinkedIn
- Die Fotografin Katja Hentschel
- Die LinkedIn-Expertin Karolina Zolubak auf Linkedin
- Die Künstlerin Amelie Persson auf Instagram
- Die Fotografin Claudia Simchen
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Buchtipp: »Die gute Mappe: Dein Weg zu einem überzeugenden Portfolio und kreativer Selbstbestimmung« (dpunkt, 2021) Kauf es dir oder leih es dir in der Bibliothek aus.
Disclaimer: Der Podcast will und kann eine rechtssichere, psychotherapeutische oder medizinische Beratung nicht ersetzen. Die hier geteilten Inhalte basieren auf meinen persönlichen Erfahrungen und sind konkrete Einzelfall-Beschreibungen. Deshalb hafte ich nicht für die hier geäußerten Inhalte. Die zur Verfügung gestellten Informationen begründen auch kein Beratungsverhältnis. Bitte triff deine Entscheidungen für dich selbst und hole dir im Zweifelsfall rechtliche oder andersweitige Unterstützung. Die gesammelten Informationen spiegeln den Stand des Veröffentlichungsdatums wider.
Im Portfolio-Podcast erfährst du, wie du mit deiner kreativen Arbeit mehr Aufträge akquirierst – aber eben auch wie du dafür sorgst, dass dein Herz weiterhin für deine kreative Arbeit brennt – auch mit dem ganzen Brimbamborium, den der Berufsalltag von selbstständigen Designer:innen und Illustrator:innen so mit sich bringt.
Franziska Walther ist selbst Designerin, Illustratorin und Autorin – und Expertin für Positionierung und Akquise in der Kreativwirtschaft. Sie unterstützt seit über 10 Jahren Menschen dabei, sich in der Kreativwirtschaft nachhaltig zu positionieren und wirksame Akquise zu machen.
Transkript anzeigen
00:00:00: Dr. Franziska Walther: Bist du schon einmal angefragt worden, einen Presseball zu schicken, zum Beispiel für eine Ausstellungen, der du teilnimmst, oder für die Verlags? Schau, in der das Buch, das du gerade illustriert oder gestaltet hast, vorgestellt wird. Und dann hast du vielleicht gedacht Mist, ich habe ja gar kein Presse, Bild oder alternativ hast du vielleicht auch gedacht Huch, mein Presseball ist ja schon knapp acht Jahre alt, so sehe ich doch gar nicht mehr aus.
00:00:27: Dr. Franziska Walther: Wir waren bestimmt also schon einmal in so einer oder ähnlichen Situation, entweder ohne Presse, Bild oder mit allem, was nicht mehr paßt, wie so ein alter eingelaufenen Pullover. Deswegen sprechen wir heute über Presse Bilder und warum diese wichtig für deinen Magen Aufbau sind und dass selbst wenn du dich noch nicht als große etablierte Person Marke verstehst, Du erfährst heute, warum deine Presse Bilder beim Personen Marken Aufbau wichtiger sind als dein Logo und wie sie dir bei der Marken Entwicklung helfen.
00:01:00: Dr. Franziska Walther: Und sei vielleicht ganz anders als du denkst. Und wir sprechen heute auch darüber, was du machen kannst, wenn du dich unwohl fühlst vor der Kamera und Angst hast, nicht so auszusehen, wie du aussehen möchtest. Gleichzeitig haben wir heute auch zwei Gäste zu diesem Thema im Podcast. Die Illustratorin Maren Blaschke und die Künstlerin Amelie Persson. Und die beiden teilen ihre Erfahrungen dazu.
00:01:24: Dr. Franziska Walther: Klingt gut. Let's go! Herzlich willkommen im Portfolio-Podcast. Hier erfährst du, wie du mit deiner kreativen Arbeit gut zu dir passende Aufträge akquirierst und wie du gleichzeitig dafür sorgt, dass dein Herz weiterhin für deine kreative Arbeit brennt. Auch mit dem ganzen Brimborium, den der Berufsalltag einer kreativen Selbstständigkeit so mit sich bringt. Ich bin Franziska Walter und jetzt geht's los.
00:01:55: Dr. Franziska Walther: Vielleicht fragst du dich, warum gerade jetzt das Pressebild-Thema im Podcast gelandet ist. Wie so oft liegt es daran, weil ich mich selbst damit gerade beschäftige. Denn letzte Woche habe ich ein Fotoshooting gemacht. Ich wollte ein neues Podcast, Cover und ein neues Porträtfoto, das ich auch für Profilbilder in den sozialen Netzwerken nutzen kann. Also ein aktuelles Presse Bild.
00:02:20: Dr. Franziska Walther: Denn das, was ich die letzten Jahre hauptsächlich verwendet habe, ist aus dem Jahr 2021, also schon über vier Jahre alt. Das war das Bild, das für die Veröffentlichung meines Buches »Die gute Mappe« gemacht wurde. Klar sehe ich grob noch so aus, aber gleichzeitig weiß ich aus Erfahrung, dass es eine wirklich gute Idee ist, immer mal wieder das Bild zu aktualisieren.
00:02:45: Dr. Franziska Walther: Sonst hat man, bevor man sich versieht, ein Pressebild, was 15 Jahre alt ist und bei dem dann Menschen überrascht sind, wenn sie mich im echten Leben treffen, weil ich einfach mal 15 Jahre älter geworden bin. Das Älterwerden ist ja überhaupt nicht schlimm. Ganz im Gegenteil. Bei mir ist in diesen vier Jahren nämlich wirklich viel passiert. Und ich bin gewachsen. Beim Älterwerden.
00:03:06: Dr. Franziska Walther: Mein Buch »Die gute Mappe« ist erschienen. Ich bin offiziell nach Finnland ausgewandert und ich habe die Portfolio-Akademie, mein 14 wöchige Positionierungsprogramm für IllustratorInnen und DesignerInnen entwickelt. Und 7 Mal gelauncht. Die Franziska auf dem alten Pressefoto hat auch noch keine Ahnung, dass sie einen Podcast starten wird und dass das eine der besten Entscheidungen ihres Lebens sein wird.
00:03:30: Dr. Franziska Walther: Zusammengefasst heißt das ein neues Presse Bild muss her. Ein Fotoshooting ist eine echt gute Möglichkeit herauszufinden, wer du gerade bist und wie du gerade gesehen werden möchtest. Es kann also wie ein Update für das Selbstbild sein. Denn gar nicht mal so selten tragen Menschen noch ein Selbstbild mit sich herum, das gar nicht mehr der Person entspricht, zu der sie geworden sind.
00:03:55: Dr. Franziska Walther: Dann ist so ein Fotoshooting wie ein Blick in den Spiegel, um zu schauen, wer einem da entgegenblickt. Und manchmal gibt es auch ganz pragmatische bzw funktionale Gründe, die neue Bilder erfordern. Das war bei mir definitiv auch so das Podcast Cover der letzten drei Jahre zum Beispiel zeigt mich in einem Maßstab, in dem mein Kopf recht klein ist und noch so ganz schön viel Körper dranhängt sozusagen.
00:04:22: Dr. Franziska Walther: Und so eine Art von Bildkomposition funktioniert in dieser kleinen Größe, in der ein Podcast angezeigt wird, weniger gut, denn dann ist es schwer, das Gesicht wirklich gut zu erkennen. Das gleiche gilt übrigens für alle Arten von Profilbilder in den sozialen Netzwerken. Ich wollte also ein neues Pressefoto, auf dem mein Gesicht größer ist. Näher dran sozusagen. Aber vielleicht denkst du jetzt meine Franziska, Ich habe noch gar keine Pressefotos und ich frage mich Wozu brauche ich die überhaupt?
00:04:53: Dr. Franziska Walther: In Teilen habe ich das ja eben schon angedeutet. Du brauchst Presse, Bilder zum Beispiel für deine Profilbilder in Social Media, aber auch für jede Form von Sichtbarkeit. Wenn du einen Vortrag hältst oder einen Workshop gibst oder wenn die Presse über deine Arbeit schreibt oder deine kreative Arbeit ausgezeichnet wird. Oder wenn deine Kundinnen Pressearbeit machen. Das sind so ganz praktische Anwendungen.
00:05:18: Dr. Franziska Walther: Aber es gibt auch technisch wirklich gute Gründe für Presse, Bilder. Wenn du dich als Person, Marke bzw Expertin für ein spezifisches Design Problem positioniert, was aktuell für die meisten Illustrierenden und DesignerInnen wirklich empfehlenswert ist, dann brauchst du definitiv Pressebilder, denn als Personenmarke beziehst du Haltung spätestens wenn ein Buch von dir erscheint oder du auf einer Konferenz einen Vortrag hältst oder ein Interview in einem Podcast gibst, dann wird dich die andere Seite bitten, ein Foto von dir zu schicken.
00:05:53: Dr. Franziska Walther: Aber auch in deinem normalen Berufsalltag wirst du ja Haltung beziehen. In den sozialen Netzwerken, in Magazinen, Artikeln, in Interviews, auf Konferenzen, beim Pitchen, beim Präsentieren deiner Arbeit vor Kundinnen und beim Versenden deiner Aktionen und Pressemitteilungen. Und hier ist es sinnvoll, jedes Mal auch als Mensch sichtbar zu werden. Und das machst du mit einem Pressefoto. Und ja, es ist sinnvoll, hier Kanal übergreifend das gleiche Bild oder sehr ähnliche Bilder zu nutzen.
00:06:23: Dr. Franziska Walther: Warum? Weil ein Pressebild dann als Teil deines Branding wirkt. Und in vielen Fällen wirkt es sogar stärker als dein Logo. Denn dein Pressebild zeigt einen echten Menschen mit einem echten Gesicht. Während ein Logo etwas Abstraktes zeigt. Menschen bevorzugen es, Gesichter zu erkennen und zu betrachten. Deshalb sehen wir ja auch in ganz vielen Dingen Gesichter in den Wolken, in der Baumrinde.
00:06:51: Dr. Franziska Walther: Und der Lichtschalter im Badezimmer ist definitiv auch ein Gesicht. Diese Fähigkeit, Gesichter besonders gut zu erkennen und auf eine gewisse Art und Weise auch zu suchen, ist evolutionär bedingt und ist nützlich für soziale Interaktionen. Sie hat also früher dafür gesorgt, dass unsere menschlichen Vorfahren in der Savanne besser überlebt haben. Heute sorgt das dafür, dass ein Presse Bild, wenn es ein gutes Portrait von dir ist, ein starker visueller Anker ist.
00:07:21: Dr. Franziska Walther: Und dieser kann stärker wirken als ein klassisches Logo. Insbesondere wenn du das Bild wie auch dein Corporate Design Kanal übergreifend nutzt. Auf Instagram nutzt du ja zum Beispiel auch in deinen Posts deine Schrift und deine Farben. Genauso wie das sind auch die Bilder von dir Teil deines Trainings bzw deines Markenauftritt. Und das ganze kommt mit einem weiteren Vorteil, denn ein Presse Bild erlaubt es deinem Gegenüber auch sich ein besseres Bild von dir zu machen.
00:07:54: Dr. Franziska Walther: Klar, auch ein Logo kann Werte und ein Gefühl erzeugen, aber Gesichter sind hier noch wirksamer. Denn am Ende wollen deine KundInnen ja nicht mit deinem Logo, sondern mit dir zusammenarbeiten. Und wie gesagt, das Ganze funktioniert sogar noch besser, wenn du nicht jedes Mal ein neues Foto von dir postest, sondern in regelmäßigen Abständen immer mal wieder Bilder aus einem fest definierten Bilderpool in einer wiedererkennbaren Bildsprache.
00:08:24: Dr. Franziska Walther: Das spart gleichzeitig auch Zeit, denn wenn du erst einmal einen Pool mit verschiedenen Shots Bildformat und Bildkompositionen hast, dann kannst du diese immer wieder verwenden. Wichtig ist hier aber die Bilder in deinem Bilder Pool sollten ein einheitliches Gefühl erzeugen. Zu einer Person Marke wirst du ja, weil du wiedererkannt wirst. Gute Pressefotos erzeugen also genau wie dein Corporate Design so ein kohärentes Gefühl und das Kanal übergreifend.
00:08:54: Dr. Franziska Walther: Bevor du also Geld, Zeit und Schweiß in dein Logo investierst, investiere es lieber in gute Pressefotos. Und wir haben heute hier ja zwei Gäste im Podcast. Zuerst habe ich der Restauratorin Maren Blaschke ein paar Fragen zu ihren Bildern gestellt, denn Maren hat tolle Bilder und sie hat ihren visuellen Auftritt in den letzten Jahren ganz stark verändert. Ihre Posts auf Linken fallen mir immer sofort ins Auge und ein Grund dafür sind die großartigen Porträtfotos, die sie ganz geschickt mit ihren Illustrationen und ihrer Botschaft verbindet.
00:09:32: Dr. Franziska Walther: Deshalb habe ich Maren zuallererst gefragt, wie es eigentlich dazu kam, dass sie sich entschieden hat, in ein professionelles Fotoshooting für ihre Fotos zu investieren. Und das hat sie gesagt.
00:09:44: Maren Blaschke: Hallo Franziska, ich freue mich sehr, dass dir das aufgefallen ist. Ja, cirka vor einem Jahr, nach Beendigung deiner Portfolio-Akademie habe ich bei einem IO-Remote einen Initiativ-Vortrag von Karolina Zolubak gehört. Darin hat sie über LinkedIn als Akquise-Kanal gesprochen und darin ging es eben auch um die Profil-Optimierung für das in Profil. Und ja, eines der wichtigsten Aspekte war für sie das Profilfoto als Aushängeschild.
00:10:21: Maren Blaschke: Und auch auf ihrer Website habe ich mich umgeguckt. Da hat sie Fotos verwendet, die mich total angesprochen haben. Das waren professionelle Business-Fotos, die aber nicht langweilig wirkten, die farbenfroh waren. Die waren voller Dynamik und trotzdem lässig. Eine Zuhörerin in dem Vortrag traute sich dann Gott sei Dank auch zu fragen, ob sie die Fotografin nennen würde. Das hat sie gemacht.
00:10:48: Maren Blaschke: Es ist die Katja Hentschel aus Berlin. Ja, und mein erster Impuls war natürlich, dass ich mir ihr Portfolio angeguckt habe und ja gesehen habe, dass mich die Fotos alle total ansprechen. Ja, solche Fotos wollte ich unbedingt auch haben. Zudem kam noch dazu, dass die Fotografin sehr transparente Preise auf ihrer Website hatte. Also verschiedene Pakete hatte sie im Angebot.
00:11:15: Maren Blaschke: Und ja, ich habe gesehen, dass die in Berlin fast bei mir um die Ecke wohnt. Also ganz viele Punkte, die dafür sprachen. Und ja, eigentlich aus der Hüfte habe ich mich dann sogar für das Komplettpaket entschieden. Also mit Visagistin mit verschiedenen Locations, mit ein paar Outfit wechseln. Und natürlich ganz wichtig, dass ich die vollen Nutzungsrechte für diese Fotos habe.
00:11:47: Dr. Franziska Walther: Und dann habe ich Maren gefragt Wie war das denn so beim Shooting? Wie hat sich das angefühlt?
00:11:53: Maren Blaschke: Ja, ich war natürlich total aufgeregt vor diesem Shooting oder auch während der ersten Aufnahmen. Aber für die Fotografin war das überhaupt kein Problem. Also die arbeitet täglich mit Leuten, die keine Kamera-Erfahrung haben. Wichtig war für mich und das hat sie total gut rübergebracht, dass sie eben keine langweiligen Business Fotos machen wollte oder gestelltes Posen. Genau. Und das Shooting, das hat mir totalen Spaß gemacht.
00:12:24: Maren Blaschke: Ich fand es total toll, einfach mal im Mittelpunkt zu stehen. So ein Shooting ist ein absolut geschützter Raum.
00:12:32: Dr. Franziska Walther: Und dann habe ich Maren auch gefragt, was die Bilder für sie verändert haben. Also was ist nach dem Shooting passiert?
00:12:40: Maren Blaschke: Ja, irgendwann habe ich dann die fertigen Fotos bekommen. Davon war ich sogar echt erschlagen. Also mein Paket hatte 50 bis 80 Fotos. Da gab es auch ein paar Fotos dabei, in denen ich mich weniger gesehen habe. Aber im Großen und Ganzen war ich total happy und habe irgendwie ein sehr positiven Blick auf mich selbst wieder bekommen. Mit diesen tollen Fotos hatte ich jetzt auf einmal einen wahnsinns Fundus und mit dem ich mein eigenes Portfolio, meine Website, meine Profilbilder in Social Media optimiert habe.
00:13:23: Maren Blaschke: Und ja, das hat mir sogar plötzlich Spaß gemacht, diese Fotos auch auf Social Media zu verwenden. Bisher war ich da nicht so aktiv und habe mich auch nicht so gern gezeigt. Also ich brauche einfach nicht mehr so lange zu überlegen, was für ein Bildmaterial verwende ich. Meine Fotos lassen sich super mit meinen Illustrationen und mit Lettering verbinden. Ja, irgendwie fühlt sich das Ganze total rund an. Was auch toll war, ist, dass ich mit den Outfits, die ich mir für dieses Shooting überlegt habe, jetzt auch auf Messen und Netzwerk-Veranstalter gehe.
00:14:05: Maren Blaschke: Und eigentlich habe ich auch da dann das Gefühl, dass ich wiedererkannt werde. Manchmal bekomme ich sogar Komplimente für meine Farben. Und ja, ich fühle mich plötzlich sichtbar und selbstsicher auf solchen Veranstaltungen. Dabei fühle ich mich überhaupt nicht verkleidet, sondern ich habe das Gefühl, dass ich starke Seiten von mir mutig zeigen kann. Irgendwann kam auch schleichend der Moment, wo ich selbst verstanden habe, dass ich aus mir selbst eine Personenmarke gemacht habe.
00:14:41: Dr. Franziska Walther: Und zu guter Letzt habe ich Maren auch noch gebeten, für uns mal ein Fazit zu ziehen. Also welche Rolle spielt dieses Shooting für Sie heute? Und das hat Maren geantwortet.
00:14:52: Maren Blaschke: Ich hatte natürlich vorab große Zweifel, ob diese Investition, ob die sich irgendwann auszahlt, weil so preiswert ist das natürlich nicht. Aber ich bin ja schon länger selbstständig und dachte mir, dass ich mir das einfach als Geschenk an mich selbst gemacht habe. Ja, so ein bisschen auch auf die Schulter klopfen, was ich bisher geleistet habe. Mein Fazit ist, dass ich mit diesem Shooting eines der besten Investitionen für mich selbst in den letzten Jahren gemacht habe.
00:15:30: Maren Blaschke: Neben ein paar Weiterbildungen war das ja auch, glaube ich, eine der wichtigsten Ausgaben, über die ich mich total freue, mit der ich bis heute happy bin.
00:15:40: Dr. Franziska Walther: Danke, liebe Maren, dass du uns hier so mitgenommen hast und dir die Zeit dafür genommen hast. Und für dich, Wenn du jetzt zuhörst, schau dir unbedingt mal Maren swingt den Profilen an und folge auch gleich. Maren ist ein echter Superstar und den Link zu ihrem Profil findest du in den Shownotes. Aber wir hier sind noch nicht fertig. Maren hat es ja eben schon schön erzählt und beschrieben, denn Presse Bilder bzw das Shooting dafür sind auch richtig gute Tools für die Positionierung.
00:16:10: Dr. Franziska Walther: Denn der Prozess hilft dir herauszufinden, wie du gesehen werden möchtest. Weil mit der Entscheidung zu neuen Presse Bildern kommen Fragen mit, die du beim Machen beantworten wirst. Auf eine gewisse Art und Weise musst du die beantworten. Und das sind Fragen wie Wer möchte ich sein? Wie möchte ich wirken? Welches Setup repräsentiert mich gut? Möchte ich lieber Fotos mit Tageslicht und im Wald?
00:16:36: Dr. Franziska Walther: Oder soll es richtig business mäßig aussehen und im Studio sein? Und was bedeutet richtig Business mäßig für mich? Das Coole ist, dass du diese Fragen ganz praktisch beantworten wirst beim Machen. Denn in einem Foto braucht es dafür ja eine ganz konkrete Übersetzung. Hier kannst du dich also nicht drumherum schummeln und dabei hilft dir deine Recherche. Eine gute Vorbereitung vor dem Shooting unterstützt dich dabei, herauszufinden, wie du dich siehst bzw sehen möchtest.
00:17:08: Dr. Franziska Walther: Recherche klingt hier sehr wissenschaftlich, ist es aber gar nicht. Übersetzt bedeutet das eigentlich nur, dass du dir viele Bilder anschaust und überprüfst, wo du in Resonanz gehst und wo nicht. Und diese Resonanz Bilder erst einmal sammelst, sozusagen wie Pilze im Wald hast du dann eine Sammlung mit vielleicht 10 bis 30 Bildern, dann wird dir auffallen, dass du einige vielleicht clustern kannst oder dass eines der Bilder bei dir besonders viel Resonanz auslöst, du dich darin also stärker wieder erkennst als in den anderen Bildern.
00:17:42: Dr. Franziska Walther: Gleichzeitig erlaubt es so eine Bildersammlung auch klar zu kommunizieren, welche Bild Ästhetik du dir für dich wünschst. Denn wenn du mit Fotografinnen zusammenarbeitest, dann gilt es ja auch zu erklären, wie du dir die Bild Ästhetik vorstellst. Und das kann mit Worten ganz schön schwer sein. Referenz Bilder machen, die das oft hier so viel leichter. Über die Recherche findest du also heraus, wie du wahrgenommen werden möchtest.
00:18:09: Dr. Franziska Walther: Und erst wenn du das weißt, kannst du beginnen, ein klares Außenbild von dir zu gestalten. Und falls du jetzt denkst Nee, Franziska, das ist mir echt zu doof, das ist doch alles total künstlich. Inszenierung. Hier eine kleine Erinnerung Du kommunizierst mit deinem Auftritt immer. Die Frage ist nur, wie bewusst machst du das? Und wie visuell wiedererkennbar ist das Ganze, was du dann nach außen hin kommunizierst?
00:18:36: Dr. Franziska Walther: Das heißt, wir alle kommunizieren nach außen. Die Frage ist nur Gestalten wir unseren Markenauftritt oder nicht? Und hier mal eine kurze Randnotiz in eigener Sache Wenn du dich mit diesen Fragen Wer bin ich? Und wie möchte ich mit meinem kreativen Business wahrgenommen werden? Und wie kommuniziere ich das? Wenn du dich damit beschäftigen möchtest? Dann lade ich dich hiermit ganz herzlich ein in die Portfolio-Akademie.
00:19:02: Dr. Franziska Walther: Die Portfolio-Akademie ist ein 14 beliebiges Live Gruppen Programm für IllustratorInnen und DesignerInnen und darin positionierst du dich und beantwortest auch diese Fragen – mit meiner Unterstützung und zusammen mit anderen Gleichgesinnten und ganz großartigen Kreativen. Die nächste Portfolio-Akademie startet am 9. September 2025. Aber du kannst dich jetzt schon unverbindlich und für 0 € auf eine Warteliste eintragen.
00:19:30: Dr. Franziska Walther: Und das ist auch eine echt gute Idee, denn die letzten beiden Male waren die 30 verfügbaren Plätze schon allesamt vergeben, bevor die offizielle Anmelde Zeit überhaupt losging. Das heißt nur den Menschen auf der Warteliste hatten überhaupt die Möglichkeit ihre Teilnahme zu buchen. Die Warteliste und weitere Infos dazu findest du unter www.diegutemappe.de/pa/ – P wie Portfolio und A wie Akademie. Und damit eine Randnotiz.
00:19:59: Dr. Franziska Walther: Weiter geht's. Denn hier am Ende würde ich gern mit dir noch einmal über so ein paar grundsätzliche Dinge zu Fotoshootings sprechen. Denn ja, wenn du eine Person beauftragt, die dich fotografiert, dann kostet das ja zum Beispiel etwas. Du kannst davon ausgehen, dass ein Fotoshooting je nach Aufwand, Zeit, Setup und Anzahl an Motiven zwischen 300 und 1.800 € kostet. Nach oben hin gibt es zugegebenermaßen keine Grenzen, aber gute Fotos kannst du heute auch mit deinem Handy von dir selbst machen.
00:20:30: Dr. Franziska Walther: Das was du dazu brauchst, ist gutes Licht, ein paar sinnvolle Kameraeinstellungen und ein Stativ. Und klar ist es toll, wenn du eine Fachperson an deiner Seite hast, aber dieses Do it yourself hat auch einen Vorteil. Wenn du dich nämlich unwohl fühlst vor der Kamera und Angst hast, nicht so auszusehen, wie du aussehen möchtest, dann kann es wirklich helfen, erst einmal mit Selfies zu starten.
00:20:56: Dr. Franziska Walther: Und in meinem Newsletter diese Woche findest du auch einen Videoclip dazu. Und ja, wenn du jetzt gedacht hast, um Franziska ist es wirklich unangenehm fotografieren zu lassen, dann verspreche ich dir damit bist du nicht alleine. Ganz, ganz sicher. Ich persönlich kann dir berichten, dass das Shooting letzte Woche mich wirklich nervös gemacht hat. Und das, obwohl der Fotograf, der die Bilder gemacht hat, mein Lieblingsmensch ist und mich schon seit über 20 Jahren kennt und mich schon wirklich oft fotografiert hat.
00:21:27: Dr. Franziska Walther: Es ist total normal, sich verletzlich und auch so ein bisschen nackig vor der Kamera zu fühlen. Denn ja, am Ende ist man das ja auch. Man zeigt, wie man gesehen werden möchte und das fühlt sich verletzlich an, ist aber gleichzeitig auch eine gute Übung für deine Akquise, denn da machst du das ja auch. Da wirst du ja auch sichtbar in einer Weise, die du gestaltest und vornimmst.
00:21:51: Dr. Franziska Walther: Und damit du mir glaubst, dass wir hier nicht alleine mit unseren Unsicherheiten sind, habe ich auch noch einmal die Illustratorin, Künstlerin und Autorin Amelie Person gefragt, ob sie uns mal berichten kann, wie das für sie ist. Amelie hat nämlich auch ganz tolle Pressefotos, aber auch Unsicherheiten. Und in dieser Sprachnachricht beschreibt sie, wie das für sie ist.
00:22:15: Amelie Persson: Hey, liebe Franziska, du hast gesagt, ich habe gute Headshots. Das sagt man ja zu so einem Porträt oder Profilbild auf der Webseite oder Social Media. Und du hast mich gefragt, wie ich FotografInnen finde. Was für Gedanken ich mir zum Thema Fotos mache und was mir dabei wichtig ist. Erst mal freue ich mich, dass meine Bilder so wahrgenommen werden, auch wenn es mich ein bisschen verlegen macht.
00:22:38: Amelie Persson: Denn fotografiert werden liegt weit außerhalb meiner Komfortzone. Am liebsten würde ich mich hinter meinen Arbeiten verstecken. Selbstständig sein liebe ich ja, aber da kann ich auch nicht anonym bleiben, denn ich bin ja nicht Banksy. Und wir wissen Menschen waren mit Menschen arbeiten. In Zeiten von KI ist es wahrscheinlich noch wichtiger, sich zu zeigen. Es führt also kein Weg vorbei an einem Foto.
00:23:02: Amelie Persson: Am Anfang meiner Selbstständigkeit hatte ich eine improvisierte Website und nahm so einen Automaten. Foto aus Berlin. Ein paar Jahre später hatte ich ganz kurze Haare und eine befreundete Fotografin hat mich porträtiert. Im Tausch gegen eine Illustration. Wieder einige Jahre später waren die Haare wieder länger. Ich lebte im Ausland, hatte inzwischen ein Baby und am Buchvertrag. Und der Verlag fragte nach einem aktuellen Bild.
00:23:26: Amelie Persson: Zum ersten Mal wagte ich den Schritt und suchte einen Fotografen. Ich fand in unmittelbarer Nachbarschaft nur ein paar Häuser weiter. Der ausgebildete Schauspieler hatte sich spezialisiert auf Porträt, Fotografie und fotografierte ausschließlich mit natürlichem Licht. Und ich glaube, die Kunst. Der Fotograf ist neben der Fotografie auch eine gute Atmosphäre zu schaffen durch Gespräche und Fragen. Und sie machen so viele Bilder.
00:23:53: Amelie Persson: Irgendwann kommt man aus der Steifigkeit heraus und lacht. Ganz natürlich so von Herzen. Aber freundlich. Ernste Bilder find ich auch wichtig. Neben Humor und Offenheit ist das auch eine wichtige Eigenschaft von mir. Wenn meine Mutter die lachen und Fotos besser findet ich bin eben auch Boss und Geschäftsfrau meines Unternehmens und muß den Dingen auch mal ins Auge schauen.
00:24:14: Amelie Persson: Jetzt weiß ich: alle paar Jahre müssen frische Bilder her. Erkannt wird man mit dem Automaten Foto aus den zehn Jahren nämlich nicht, wenn man irgendwo herumläuft. Und eine größere Diskrepanz zwischen Bild und Realität ist nicht gut. Ich denke da zum Beispiel ans Onlinedating. Bei der Suche nach Fotografien zeige ich immer gern herum, nach Empfehlungen. Und seit ein paar Jahren arbeite ich mit der Fotografin Claudia Simchen zusammen.
00:24:40: Amelie Persson: Sie ist auch selbstständig und wir verstehen uns gut. Mittlerweile sind wir befreundet, stehen im Austausch und haben schon an einem Magazin zusammen gearbeitet, was total schön ist. Das erste Anschauen der Bilder fühlt sich für mich immer irgendwie »cringe« an, auch im nächsten Schritt dann, damit rauszugehen. Ich habe verstanden, dass es eine Auseinandersetzung mit dem Selbstbild und mit Selbstzweifeln ist. Ich bin ziemlich selbstkritisch, aber ich habe auch ein Buch illustriert.
00:25:06: Amelie Persson: Wie siehst du denn aus? Warum es normal nicht gibt? Wo es um gesellschaftliche Körper-Ideale geht und wie wir wirklich aussehen, ohne Filter und so. Nämlich viel sympathischer. Mit individuellen Merkmalen wie Narben, Fältchen und Co. Und viel menschlicher in Allerunperfektion. Mit schief stehendem Zahn oder ungebändigten Haaren . Mein Motto ist also: Don’t overthink it. It is how it is. Ich will authentisch sein, auch wenn ich noch authentischer frühmorgens auf dem Fahrrad bin, mit meinem Kind, auf dem Weg zur Schule, mit Augenringen und Haaren auf Halbacht.
00:25:42: Amelie Persson: Claudia sagt Wähle elegante Kleidung und Accessoires, die ganz du sind. Ich habe auch immer gern Blumen mit auf dem Bild. Den Rest macht sie und ich fühle mich gut aufgehoben und eingefangen. Aber Fotos sind Momentaufnahmen und am Ende sind es eigene Fotos.
00:26:00: Dr. Franziska Walther: Danke, liebe Amelie, dass du dir die Zeit genommen hast für die Sprachnachricht und für dich, wenn du jetzt hier zuhörst. Auch hier gilt Schau dir unbedingt mal Amelie es auftritt an, auf Instagram oder auf ihrer Website und folge auch unbedingt. Die Links dazu findest du in den Shownotes. Ja, und jetzt bin ich gespannt. Wie geht sie denn jetzt damit?
00:26:20: Dr. Franziska Walther: Hast du richtig Lust bekommen, neue Pressefotos zu machen? Wenn ja, dann feuere ich dich an und wenn nein, kannst du sagen, wo der Widerstand herkommt. Und hier am Ende möchte ich dich auch noch mal fragen Wie findest du denn das neue Podcast Cover? Das ist nämlich heute auch online gegangen und ich bin sehr, sehr aufgeregt, denn auch hier fühle ich mich wieder ein kleines bisschen nackig.
00:26:44: Dr. Franziska Walther: Aber das haben wir ja eben festgestellt. Das gehört zur Sichtbarkeit dazu. Teile deine Gedanken zum Thema gerne auf Instagram unter @diegutemappe oder auf LinkedIn und BlueSky. Dort findest du mich unter Dr. Franziska Walter und damit wünsche ich dir für heute alles Liebe. Wir hören uns wieder nächste Woche. Ich freue mich auf dich. Bis dahin. Tschüss.
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