#168 | Mentoring statt Repräsentanz: 3 Wege zur erfolgreichen Neuorientierung

Shownotes

»Wäre eine Repräsentanz nicht sinnvoller als Mentoring?« Diese Frage stellt mir Luka nach 15 Jahren Selbstständigkeit als Grafikdesignerin. Sie träumt davon, sich endlich nur um die kreative Arbeit zu kümmern. Könnte nicht die Repräsentanz​ die Akquise übernehmen?

Klingt verlockend, oder? Aber die Realität sieht anders aus.

Die Folge ist für dich, wenn du dich gerade neu orientierst oder repositionierst und dir Mentoring und Unterstützung dabei wünschst.

Mit Mentoring-Erfolgsgeschichten von: Lissy Markmiller (Mentoring IO) und Radunkel (Portfolio-Akademie)

In dieser Folge erfährst du

  • Warum auch Kreative mit Repräsentanz trotzdem noch eigene Akquise machen müssen – und was das für dich bedeutet
  • Weshalb eine Repräsentanz dich nicht beim Positionieren unterstützt (ein ganz simpler Grund)
  • Welche 3 Methoden bei einer Neuorientierung tatsächlich Unterstützung bieten (kostenlos + kostenpflichtig)
  • Warum Verbindlichkeit über einen längeren Zeitraum der Schlüssel zu erfolgreichem Mentoring ist – mit wissenschaftlichen Belegen
  • Wie du die richtige Unterstützung für deine Situation findest – mit einer praktischen Checkliste zum Überprüfen
  • Weshalb ein Investment in dich selbst oft wirksamer ist als kostenlose Alternativen (das Fitnessstudio-Prinzip)

Alle Infos zur Folge inklusive Links und einem kompletten Transkript findest du in den Shownotes.

Weiterführende Links:


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Disclaimer: Der Podcast will und kann eine rechtssichere, psychotherapeutische oder medizinische Beratung nicht ersetzen. Die hier geteilten Inhalte basieren auf meinen persönlichen Erfahrungen und sind konkrete Einzelfall-Beschreibungen. Deshalb hafte ich nicht für die hier geäußerten Inhalte. Die zur Verfügung gestellten Informationen begründen auch kein Beratungsverhältnis. Bitte triff deine Entscheidungen für dich selbst und hole dir im Zweifelsfall rechtliche oder andersweitige Unterstützung. Die gesammelten Informationen spiegeln den Stand des Veröffentlichungsdatums wider.


Im Portfolio-Podcast erfährst du, wie du mit deiner kreativen Arbeit mehr Aufträge akquirierst – aber eben auch wie du dafür sorgst, dass dein Herz weiterhin für deine kreative Arbeit brennt – auch mit dem ganzen Brimbamborium, den der Berufsalltag von selbstständigen Designer:innen und Illustrator:innen so mit sich bringt.

Franziska Walther ist selbst Designerin, Illustratorin und Autorin – und Expertin für Positionierung und Akquise in der Kreativwirtschaft. Sie unterstützt seit über 10 Jahren Menschen dabei, sich in der Kreativwirtschaft nachhaltig zu positionieren und wirksame Akquise zu machen.

Transkript anzeigen

00:00:00: Dr. Franziska Walther: Es gibt ein Zauberwort, bei dem die Augen vieler Kreativer zu leuchten beginnen. Und das Wort ist: Repräsentanz. Endlich jemand, der die Aufträge ran schafft, während ich mich auf das Kreative konzentriere. Klingt wie das Paradies, oder? Und Luka dachte genauso. Nach 15 Jahren, als selbstständig Grafikdesignerin schreibt sie mir: »Ich möchte mich neu orientieren und meine Akquise optimieren. Und dabei hätte ich gerne Unterstützung.

00:00:28: Dr. Franziska Walther: Aber wäre eine Repräsentanz nicht viel sinnvoller als ein Mentoring? Dann könnte ich mich endlich nur um die kreative Arbeit kümmern.« Ja, aber hier kommt die unbequeme Wahrheit. Dieser Traum ist ein Mythos. Repräsentanzen sind kein Akquise-Allheilmittel. Und schon gar nicht, wenn du dich neu orientieren willst. Heute in dieser Folge erfährst du, was wirklich passiert, wenn du zu einer Repräsentanz gehst.

00:00:55: Dr. Franziska Walther: Warum viele Kreative mit Repräsentanz trotzdem noch eigene Akquise machen müssen. Und du erfährst auch, welche Alternativen bei einer Neuorientierung tatsächlich funktionieren. Denn heute räume ich mit dem Repräsentanz-Mythos auf. Nicht, weil ich gegen Agenturen bin. Überhaupt nicht. Repräsentanzen haben ihre Berechtigung und es gibt viele, die einen wirklich guten Job machen. Sondern weil ich dir wirklich wirksame Alternativen zeigen will, die bei einer Neuorientierung wirklich helfen.

00:01:25: Dr. Franziska Walther: Und in diesem Sinne: Herzlich willkommen im Portfolio Podcast! Erfährst du will mit deiner kreativen Arbeit gut zu dir passende Aufträge akquirierst und wie du gleichzeitig dafür sorgst, das dein Herz weiterhin für deine kreative Arbeit brennt. Auch mit dem ganzen Brimbamborium, den der Berufsalltag einer kreativen Selbstständigkeit so mit sich bringt. Ich bin Franziska Walter. Und jetzt geht's los. Ich lese Lukas Email noch mal vor.

00:01:57: Dr. Franziska Walther: Luka schreibt Ich bin seit 2009 selbstständige Grafikdesignerin und bin durch deinen Podcast auf die Idee gekommen, mir bei meiner Neuorientierung und der Akquise-Vorbereitung umfassende Unterstützung zu suchen. Da es mir unglaublich schwer fällt und ich nicht die Freude an meinem kreativen Beruf verlieren möchte. Mich würde eine Episode speziell zu dem Thema Mentoring interessieren und ich habe folgende Fragen: Wie und wo kann ich passende professionelle Mentor*innen finden?

00:02:26: Dr. Franziska Walther: Was kann so ein Mentoring-Programm und was würde so was kosten? Und wann macht eine Repräsentanz mehr Sinn, also eine Agentur, die sich um alles kümmert, sodass man sich auf die kreative Arbeit an sich konzentrieren kann? Hier ein kurzer Hinweis: Luka heißt eigentlich anders. Ich habe ihren Namen anonymisiert. Und danke, Luka, für deine Fragen. Und ja, Neuorientierung im Berufsleben ist eine Herausforderung, insbesondere wenn man als solo-selbstständige Person immer allein am Schreibtisch sitzt.

00:02:58: Dr. Franziska Walther: Da passiert es schnell mal, dass man den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sieht und sich orientierungslos fühlt und auch gerne mal vom Weg abkommt, ohne es zu merken. Aber gleichzeitig ist Neuorientierung auch unvermeidlich. Wenn du als Illustrator*in oder Designer*in selbstständig bist, wird es immer wieder Phasen in deinem Berufsleben geben, in denen sich die Märkte verändern. Und hier gilt es, flexibel auf den Wandel zu reagieren und selbstbestimmt zu adaptieren.

00:03:28: Dr. Franziska Walther: Das kann bedeuten, dass du deine Angebote anpasst oder alternativ neue Angebote entwickelst, um dir neue Märkte und Kund*innen zu erschließen. Manchmal braucht es aber auch einfach nur neue Strategien, zum Beispiel andere Akquiseformen. Und ja, aktuell ist die wirtschaftliche Situation für Kreative schwierig. Aber das habe ich ja auch schon in der letzten Podcastfolge gesagt. Ich glaube, dass die Veränderungen durch KI hier nur eine kleine Rolle spielen.

00:03:56: Dr. Franziska Walther: Ja, es gibt Märkte, die durch generative KI-Tools komplett eingebrochen sind, so zum Beispiel Layout-Illustrationen im Bereich Werbung. Aber es gibt immer noch genügend Kund*innen, die eine individuelle Lösung wollen oder die bei Design-Problemen betreut werden wollen, anstatt es mit der KI mehr schlecht als recht selbst zu machen. Das, was viele Kreative gerade spüren, das ist die wirtschaftliche Rezession, in der wir gerade stecken.

00:04:24: Dr. Franziska Walther: In Deutschland hat ja gerade das Statistische Bundesamt die Wirtschaftszahlen der letzten Jahre korrigiert und dabei festgestellt, dass Deutschland im Jahr 2023 und 24 die längste Rezension seit dem Zweiten Weltkrieg erlebt hat. Und ich kenne viele Kreative, die in den letzten Jahren so gut wie keine Akquise machen mussten. Die Aufträge kamen von alleine, weil das Netzwerk stark war und ein Auftrag zum nächsten führte.

00:04:51: Dr. Franziska Walther: Und viele von denen merkten aber in letzter Zeit, dass das so nicht mehr funktioniert. Denn ja, in wirtschaftlich schwierigen Zeiten ist es oft notwendig, zielgerichtet aktiv zu werden und strategisch Akquise zu machen. Wenn es der Wirtschaft nicht gut geht, dann werden die Budgets kleiner. Die Auftragsvergaben kommen mit mehr Bedenken und Abwägungen daher. Und Projekte werden auch erst einmal vertagt, weil niemand so richtig weiß, was die Zukunft bringt und alle auf Nummer sicher gehen.

00:05:23: Dr. Franziska Walther: In so einem Fall hilft es, mit einer ehrlichen, pragmatischen und wirtschaftlichen Brille auf die eigene Selbstständigkeit zu schauen und sich bewusst zu positionieren. Bestenfalls auf Märkten, auf denen deine kreative Arbeit ein dringliches oder wichtiges Problem löst. Wie gesagt, so eine Neuorientierung kann sich schnell überwältigend anfühlen, denn es kostet Mut, neue Wege zu beschreiten und sich aus der Komfortzone zu bewegen.

00:05:51: Dr. Franziska Walther: Und ja, so eine Neuorientierung dauert auch meistens länger, als wir gern hätten. Und oft ist es auch nötig, etwas Neues zu lernen. Neue Strategien oder Tools und/oder Fähigkeiten. Damit dir dabei nicht die Puste ausgeht, kann es auch helfen, eine Prozessbegleitung zu haben: also eine Person oder eine Gruppe von Menschen, die anfeuert, Feedback gibt und mitzieht. Denn unser Umfeld bestimmt ganz ursächlich mit, was wir tun und wie wir reagieren und wer wir dadurch werden.

00:06:25: Dr. Franziska Walther: Verbringst du viel Zeit mit Pessimist*innen, ist es deutlich schwerer, optimistisch deinen Weg zu gehen, Umgibst du dich dagegen mit Menschen, die schon dort sind, wo du hin willst, ist es deutlich wahrscheinlicher, dass du dort auch ankommst. Denn es gibt einen Weg, dem du folgen kannst, und du kennst Menschen, die diesen Weg schon gegangen sind. Und das hilft dir dabei, daran zu glauben, dass dieser Weg machbar ist.

00:06:50: Dr. Franziska Walther: Das bedeutet im Umkehrschluss, dass du über das Umfeld deine Zukunft mitgestalten kannst. Doch ein inspirierendes Umfeld entsteht in den meisten Fällen nicht von alleine. Deshalb möchte ich dir heute verschiedene Möglichkeiten vorstellen, wie du Unterstützung findest, um über deine eigenen Grenzen hinauszuwachsen. Deshalb sprechen wir heute über verschiedene Möglichkeiten, mit denen du in Form von Mentoring bzw. Coaching Support bekommst.

00:07:17: Dr. Franziska Walther: Und ich stelle dir dabei kostenlose und kostenpflichtige Optionen vor. Aber zu allererst möchte ich den rosa Elefanten ansprechen, der mit Lukas Frage, ob eine Repräsentanz denn nicht sinnvoller Variante sein könnte, in den Raum getreten ist. Ein Repräsentanz klingt in den Ohren vieler Kreativer wie die Lösung für alle Akquise-Probleme. Ist es aber in den meisten Fällen nicht. Verstehe mich nicht falsch, Repräsentanzen haben ihre Berechtigung.

00:07:46: Dr. Franziska Walther: Bestimmte Jobs wirst du nur mit einer Repräsentanz bekommen, weil die Agenturen, die die Jobs vergeben, nur mit Repräsentanzen zusammenarbeiten. Aber die positiven Impulse für eine Neuorientierung wirst du da mit großer Wahrscheinlichkeit nicht finden. Aus einem einfachen Grund: Repräsentanzen wollen Geld verdienen. Deshalb arbeiten sie mit Kreativen zusammen, die gut auf die aktuellen Märkte passen und dementsprechend schon klar positioniert sind.

00:08:17: Dr. Franziska Walther: Den Job, dich bei einer Neuorientierung zu unterstützen, übernehmen sie in den meisten Fällen nicht. Dafür ist die Auswahl an gut aufgestellten Kreativen, die eine Agentur suchen, einfach zu groß. Aber ein Schritt nach dem anderen. Vielleicht fragst du dich ja gerade auch, was eine Repräsentanz überhaupt ist. Das ist eine Agentur, die die Akquise, Vertragsverhandlungen, Auftragsabwicklung und das Rechnungswesen für kreative Selbstständige übernimmt.

00:08:45: Dr. Franziska Walther: Dafür bekommen sie einen prozentualen Anteil vom Honorar. Üblich sind hier 10 bis 40 %. Eine gute Repräsentanz verhandelt so gut, dass sie die Kommission bestenfalls mit rein verhandelt. Und du, wenn alles gut läuft, annähernd genauso viel Geld am Ende hast wie ohne Agentur. Bestenfalls sogar mehr. Das hört sich schnell so an wie das Paradies. Man hat da jemanden, der holt die Aufträge rein, löscht die Feuer und führt die unangenehmen Gespräche über nicht bezahlte Rechnungen.

00:09:17: Dr. Franziska Walther: Und ich muss nichts weiter machen als meine kreative Arbeit. Was ja eh das ist, was ich am allerliebsten mache. Das klingt toll, oder? Ich lege meine Hand dafür ins Feuer, dass fast alle Menschen, die in der Illustration und im Design selbstständig arbeiten, gerne so eine Person mit im Boot hätten. Aber ganz so rosig ist die Realität nicht. Für die meisten Kreativen, die von einer Repräsentanz vertreten werden, reichen die Jobs, die allein über die Repräsentanz reinkommen, nicht.

00:09:46: Dr. Franziska Walther: Deshalb ist es für die meisten Kreativen auch mit einer Repräsentanz notwendig, neben den Aufträgen über die Agentur auch eigene Aufträge mit eigener Akquise an Land zu ziehen. Was bedeutet das? Das bedeutet, dass auch die Kreativen mit einer Agentur nicht an einem Positionierungsprozess vorbeikommen. Vor allen Dingen, wenn sie sich umorientieren wollen. Aber wenn Agent*innen also nicht die unterstützende Stimme in einer Neupositionierung sein können, wer kann das dann?

00:10:18: Dr. Franziska Walther: Denn es ist ja so: Wenn dein Berufsalltag wie der von den meisten kreativen Selbstständigen ist, dann verbringst du einen Großteil deiner Zeit alleine. Dabei ist vor allem in Transformationsprozessen Austausch und konstruktives Feedback essenziell. Das Gute ist: Es gibt viele Möglichkeiten, sich als selbstständige Person in der Kreativwirtschaft Beratung, Orientierung und Unterstützung zu suchen: in Form von Mentoring bzw. Coaching.

00:10:46: Dr. Franziska Walther: Der Begriff Mentoring beschreibt dabei eher eine beziehungsorientierte, langfristige Zusammenarbeit, während in einem Coaching für einen fest definierten Zeitrahmen ein klares Ziel formuliert wird, das auf die Entwicklung spezifischer Fähigkeiten und Ziele ausgerichtet ist. Beides hilft in einer Phase der Neuorientierung und die Grenzen sind fließend. Beim Mentoring unterstützt eine ältere Person mit berufliche Erfahrung eine unerfahrene Person. Hier findet ein Wissens- und Erfahrungstransfer statt, der allerdings nicht zwingend eine Einbahnstraße sein muss.

00:11:25: Dr. Franziska Walther: Mentor*innen vermitteln auch ihre Kontakte an unerfahrene Kolleg*innen und führen sie so in Netzwerke ein. So wächst über die Zeit ein starkes Netzwerk, von dem alle profitieren. Dabei gibt es drei verschiedene Formen von Mentoring bzw. Coaching-Optionen, die für Solo-Selbstständige in der Kreativwirtschaft relevant sind. Einmal gibt es strukturierte Programme, die ein Framework mitbringen, in dem das Mentoring oder Coaching stattfindet.

00:11:55: Dr. Franziska Walther: Das bedeutet, es gibt feste Termine, einen spezifischen Ablauf und bestimmte Formate, über die die Beratung und der Support gegeben werden. Und hier gibt es kostenlose und kostenpflichtige Angebote. Ein Beispiel für ein kostenloses Programm ist zum Beispiel das Mentoring-Programm des Projektbüros »Frauen in Kultur & Medien« des Deutschen Kulturrates. Und ein Beispiel für ein kostenpflichtiges, strukturiertes Professionalisierung Programm ist meines Live-Gruppen-Programms: Die Portfolio-Akademie.

00:12:27: Dr. Franziska Walther: Und hier eine kurze Randnotiz in eigener Sache: Wenn du dich auch neu orientieren willst oder dir Austausch und Feedback wünschst, dann lade ich dich ganz herzlich in die Portfolio-Akademie ein. Die Portfolio-Akademie ist mein 14 wöchiges Live-Gruppen-Programm für Illustrator*innen und Designer*innen und darin positioniert du dich. Das bedeutet, dass du für ausgewählte Angebote eine klare Akquise-Strategie entwickelst, der mit und mit diesen Angeboten die Kund*innen erreichst, die das Angebot auch brauchen.

00:13:00: Dr. Franziska Walther: Aber in der Portfolio-Akademie kannst du dich eben auch austauschen mit anderen Kreativen, die so wie du erfolgreich Akquise machen wollen und zwar ohne sich zu verbiegen und ohne ihre kreative Seele zu verlieren. Die nächste Portfolio-Akademie startet am 8. September 2025. Ich habe in einigen letzten Folgen öfters mal vom 9. September gesprochen, aber es geht am 8. September los.

00:13:24: Dr. Franziska Walther: Das ist ein Montag. Und du kannst dich jetzt schon unverbindlich und für 0 € auf eine Warteliste eintragen, auf der schon knapp 270 Menschen mit den Hufen scharren, weil es bald losgeht. Und weil es nur 30 verfügbare Plätze gibt, ist es eine wirklich gute Idee, dich auf die Warteliste einzutragen, wenn du daran Interesse hast? Weitere Infos dazu findest du

00:13:48: Dr. Franziska Walther: unter www.diegutemappe.de/pa. P wie Portfolio und A wie Akademie. Ende Randnotiz. Weiter geht’s. Neben den strukturierten Programmen gibt es aber auch noch Peer-to-Peer-Angebote, in denen sich Kolleg*innen mit einem vergleichbaren Erfahrungsniveau zusammentun, um sich gegenseitig zu unterstützen. Das kann über Coworking geschehen oder über informelle Stammtische oder über Mastermind-Gruppen. Das Mastermind-Konzept basiert auf Napoleon Hill, dem Urvater der Selbsthilfe-Literatur, und dem Autoren des Longsellers »Think and Grow Rich« aus dem Jahr 1937.

00:14:29: Dr. Franziska Walther: In seinem Buch formulierte Hill die Prinzipien einer Mastermind-Gruppe, in der mindestens zwei Personen zusammenkommen, um lösungsorientiert und in einem konstruktiven Austausch ein konkretes Problem besprechen und Lösungen dafür finden. Der Schlüssel zum Erfolg solcher Arbeitsgruppen liegt wie so oft in der Kontinuität. Die Treffen sollten regelmäßig und in einem übersichtlichen Zeitraum stattfinden. Sind die Abstände länger als einmal im Monat, dann wird es echt schwer, das Momentum in der Gruppe aufrechtzuerhalten.

00:15:00: Dr. Franziska Walther: Außerdem ist es sinnvoll, dass die Mitglieder in der Gruppe ähnliche Ziele haben. Dabei ist es gar nicht zwingend notwendig, im gleichen Bereich zu arbeiten. Viel wichtiger ist das gleiche Level an Commitment. Das Tolle an Peer-to-Peer-Gruppen ist, dass du diese selbst initiieren kannst. Du kannst selbst auf Kolleg*innen zugehen und dann kostet dich die Mastermind-Gruppe nur deine Zeit und ist ansonsten kostenlos.

00:15:26: Dr. Franziska Walther: Alternativ gibt es auch kostenpflichtige Angebote. Wenn du zum Beispiel in der Portfolio-Akademie mitmachst, gibt es da die Möglichkeit, dich am Ende des 14-wöchigen Prozesses für eine Mastermind-Gruppe anzumelden. Diese läuft dann selbstorganisiert weiter, ist also kostenlos. Aber rein kommst du nur dann, wenn du vorher das Geld für die Portfolio-Akademie investiert hast. Aber das Ganze kommt mit einem großen Vorteil.

00:15:53: Dr. Franziska Walther: In der Portfolio-Akademie sind Kolleg*innen mit den gleichen Zielen und mit einem ähnlichen Mindset. Und ich gebe mir immer viel Mühe bei der Zusammenstellung der Gruppen, damit diese durch einen thematischen Schwerpunkt zusammengehalten werden und die Menschen darin auch gut zusammenpassen. Damit die PAlies darin gemeinsam viel erreichen. Und zu guter Letzt gibt es noch ein dritte Schublade, sozusagen: nämlich das Format 1:1-Beratung, also ein Austausch zwischen zwei Menschen.

00:16:23: Dr. Franziska Walther: Darunter fällt das klassische Business-Coaching oder auch das Mentoring. Wenn eine erfolgreiche Kollegin eine jüngere Person unter ihre Fittiche nimmt und fördert. Ein Beispiel für ein kostenloses 1:1-Mentoring ist das Mentoring-Programm der Illustratoren-Organisation. Und ja klar, auch für 1:1-Beratung gibt es natürlich kostenpflichtige Angebote, vor allem im Bereich Business Coaching. Und vielleicht fragst du dich, ob das wirklich alles was bringt. Was Mentoring leisten kann ...

00:16:55: Dr. Franziska Walther: Mit dieser Frage beschäftigen sich auch viele wissenschaftliche Studien. Und die zeigen: ja, Mentoring und Coaching bringt was. Aber natürlich ist es viel spannender, einen persönlichen Erfahrungsbericht zu hören. Und deshalb habe ich hier mal die Illustratorin Lissy Markmiller gefragt, wie das denn für sie war. Denn Lissy war Mentee im Mentoring-Programm der Illustratoren-Organisation und das hat sie geantwortet.

00:17:22: Lissy Markmiller: Während Korona habe ich mich gefragt Was willst du in diesem Leben noch umsetzen? Die Antwort war: Ich will beruflich in Richtung Illustration gehen. Aber wie fängt man das an? Bei der Recherche bin ich über die Illustratoren-Organisation gestolpert. Und die legten gerade ihr Mentor*innen-Programm wieder neu auf. Die wunderbare Heike Haas hat im Erstgespräch dann erst mal abgeklopft, welche Ausrichtung in Frage kommt.

00:17:47: Lissy Markmiller: Willst du ins Kinderbuch? Ich so? Nöö? Sie so: Okay, super. Dafür haben wir nämlich gerade nicht so viele Mentor*innen. Interessiert dich Editorial? Ich verknüpft dich mit der großartigen Nadja Zinnecker. Das könnte super passen für dich. Die Chemie hat gleich total gut gepasst und Nadja hat das Mentoring nach dem S.m.a.r.t-Prinzip strukturiert, sodass wir einen konkreten Fahrplan für das Programm hatten. Das Thema Editorial hat meinen Neigungen auch sehr entsprochen. Und doch nistete sich langsam ein anderer Gedanke ein.

00:18:19: Lissy Markmiller: Irgendwann bin ich dann damit rausgerückt, dass ich ja eigentlich ... hüstel Krächts ... fantasievolle Geschichten erzählen möchte, Geschöpfe entwickeln und ganze Welten, in denen die dann gerne Abenteuer erleben könnten. Und ob ich damit nicht ins Kinderbuch passen könnte. Das war ja exakt der Bereich, den ich erst kategorisch ausgeschlossen hatte. Nadja hat mich enorm ermuntert, die Idee ernst zu nehmen.

00:18:43: Lissy Markmiller: Sie war auch die erste, die mir von der Bologna-Kinderbuch-Messe erzählt hat und mich mit ersten Illustrator*innen in diesem Bereich vernetzt hat. Das Tolle am Mentoring ist ja, dass es eine Art Geburtshilfe ist für das, was von selber aus einem heraus will. Bevor es mich dahinrafft, will ich vorher noch ein Bilderbuch illustriert haben. Die Zeichen stehen gut.

00:19:03: Lissy Markmiller: Gerade habe ich meinen ersten Vertrag mit einem Verlag unterzeichnet und stecke schon knietief im Storyboard für ein charmantes Manuskript.

00:19:11: Dr. Franziska Walther: Lissy hat es ja eben schon erwähnt: Damit durch Mentoring sichtbare Ergebnisse entstehen, müssen bestimmte Rahmenbedingungen erfüllt sein. Mentoring bringt bessere Ergebnisse, wenn das Programm einem klaren Prozess folgt und mit einer regelmäßigen Betreuung verbunden ist. Es braucht also einen verbindlichen Zeitplan und regelmäßige Treffen. Auch zeigen Studien, dass langfristige Programme mehr bringen. Hier ist also länger und mehr wirklich mal besser.

00:19:40: Dr. Franziska Walther: Auch klar definierte Kommunikationswege wie zum Beispiel wöchentliche Calls oder eine Onlineplattform für den Austausch helfen dabei dranzubleiben. Das bedeutet: Verbindlichkeit über einen längeren Zeitraum ist der Schlüssel zum Erfolg. Und das ist eine Herausforderung in Transformationsprozessen. Denn Wachstum und Neuorientierung bedeutet ja eben auch Veränderung. Und die ist anstrengend und unkomfortabel. Da sabotieren Menschen sich schnell gerne mal selbst, um ganz flott wieder in die Komfortzone zu kommen. Indem sie einfach aufhören und nicht mehr zu den Terminen kommen.

00:20:19: Dr. Franziska Walther: Deshalb kann es sinnvoll sein, nicht nur guten Willen in das Mentoring zu investieren, sondern auch Geld. Indem du in dieses Programm und damit in dich selbst investierst wird es oftmals leichter dranzubleiben. Es ist ein bisschen so wie im Fitnessstudio. Wenn du dafür bezahlst, dann gehst du auch hin. Außerdem kommt mit der Investition in das eigene Unternehmen und in die eigene Selbstständigkeit häufig auch mehr Verbindlichkeit für das eigene Vorhaben.

00:20:47: Dr. Franziska Walther: Die finanzielle Verpflichtung hilft, sich selbst ernster zu nehmen. Und das ist eine echt gute Sache. Und dazu habe ich auch noch mal eine tolle Kollegin gefragt. Radunkel, denn Radunkel hat Geld in die Hand genommen. Nämlich im Jahr 2021 und mit der Entscheidung, sich in der Portfolio-Akademie neu zu positionieren. Und da hat sie gesagt.

00:21:09: Radunkel: Hallo Franzi, also eigentlich ist die Portfolio-Akademie mir damals in die Arme gelaufen. Es war Corona und ich war zu dem Zeitpunkt ziemlich aktiv auf der Suche nach Plattformen, die mir erklären, wie ich gute Portfolios mache. Und wie es der Zufall so will, ist die PA aufgeploppt. Ich habe mir dann damals das Buch bestellt und gesehen, dass es ein Seminar dazu gibt. Und dann weiß ich nur, ich habe das gebucht und habe dann gesehen, dass es so eine kleine Extra-Bonus-Coachingrunde gibt.

00:21:46: Radunkel: Und ich glaube, das war wirklich das Beste, was ich gemacht habe. Denn daraus ist eine kleine Online-Community von sieben Frauen entstanden, die sich bis heute zu einem wöchentlichen Meeting regelmäßig trifft. Und ich muss wirklich sagen, ich verdanke dieser kleinen Truppe einen sehr, sehr nachhaltigen Austausch. Und wir haben untereinander sogar wöchentlich Coworking-Treffen, denn manchmal wird man ja ziemlich schnell von der eigenen Disziplin überlistet.

00:22:20: Radunkel: Deshalb sind solche Treffen für mich ziemlich essenziell. Was ich neben meiner kleinen Illu-Community aber auch ganz klar mitgenommen habe, ist, dass ich jetzt weiß, wie ich an meine Traumkund*innen komme. Und ich weiß aber auch, dass ich viel Geduld, Fleiß und Durchhaltevermögen brauche und mich jedes Jahr immer wieder neu reflektieren muss, um zu wissen, wo ich stehe und wo meine Reise hingehen soll.

00:22:50: Radunkel: Aber ich glaube, das Allerwichtigste, was ich aus dem Seminar mitnehme, ist, dass ich neben den wegweisenden Aussichten und all den Struggles nicht alleine bin.

00:23:03: Dr. Franziska Walther: Ah, wie schön. Das macht mich total froh. Danke, Radunkel, für deinen Erfahrungsbericht. Aber das haben wir eben auch schon gehört. Kostenlos geht auch. Bei den kostenlosen Varianten muss man sich allerdings oft einem Bewerbungsprozess stellen, denn diese werden zu großen Teilen über Förderungen oder Stipendien finanziert. Oder eben über Ehrenamt. Wie das Beispiel der IO zeigt. Und hier mache ich mal einen Punkt und fragte dich: Wie ist das denn bei dir?

00:23:30: Dr. Franziska Walther: Wünscht du dir auch Unterstützung, Orientierung und vielleicht auch Feedback und Austausch? Wünschst du dir vielleicht so eine Art Gandalf? Also eine Person, die den Weg durch die dunklen Tiefen von Moria kennt und dir hilft, dich in deiner Selbstständigkeit neu zu orientieren? Wenn ja, dann überlege mal, welche Kolleg*innen schon dort sind, wo du auch gerne sein möchtest und wie du dich mehr mit solchen Menschen umgeben kannst.

00:23:55: Dr. Franziska Walther: Dabei ist es empfehlenswert, Wege zu suchen, mit denen du ganz natürlich in so ein inspirierendes Umfeld hineinwächst, in dem du zum Beispiel einen Arbeitsplatz in einem Atelier mit etablierten Kolleg*innen anmietest oder alternativ Angebote schaffst, die deine Vorbilder in dein Umfeld einladen. Zum Beispiel über die Organisation eines Stammtisches. Oder aber du investierst in dich selbst und in deine Selbstständigkeit über ein kostenpflichtiges Programm.

00:24:24: Dr. Franziska Walther: Und hier solltest du darauf achten, dass die Rahmenbedingungen stimmen. Und hier kannst du überprüfen: Gibt es eine feste Struktur und einen definierten Prozess, der dich dabei unterstützt, deine Ziele zu erreichen. Gibt es eine organisierte Betreuung mit festen Terminen? Wie lang ist die Betreuung? Und triffst du in diesem Programm die Menschen, die das gleiche Commitment und ähnliche Ziele haben wie du?

00:24:49: Dr. Franziska Walther: Hier noch ein ganz kurzer Hinweis: Die PA hat ein definierten Prozess und regelmäßige Treffen. Die Betreuung ist lang, nämlich mindestens ein Jahr. Und ja, du triffst in diesen Programmen Menschen mit gleichen Commitment und ähnlichen Zielen. Aber nur ganz kurz. So. Ich hoffe, das hilft dir, Luka. Du hast die Frage gestellt. Und ich hoffe, es hilft auch dir, wenn du gerade zuhörst.

00:25:11: Dr. Franziska Walther: Und wenn dir die heutige Folge einen wertvollen Impuls gegeben hat, dann freue ich mich wirklich sehr, wenn du dem Podcast eine positive Bewertung schenkst. Das geht auf Apple Podcast oder auf Spotify oder auf YouTube. Das dauert keine drei Sekunden, aber dem Podcast, dem hilft es wirklich sehr. Ganz, ganz herzlichen Dank dafür. Und damit wünsche ich dir für heute alles Liebe.

00:25:33: Dr. Franziska Walther: Wir hören Sie der nächste Woche. Ich freue mich auf dich. Bis dahin. Tschüss.

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