#173 | Mein Instagram wurde gehackt – und was du daraus für deine Akquise lernen kannst
Shownotes
Samstagmorgen, Kaffee im Bett, Instagram-Scrollen. Eine Direktnachricht von einer Kollegin – klick – und plötzlich war ich ausgesperrt. Mein Instagram-Account: gehackt.
In dieser Folge erzähle ich dir meine persönliche Geschichte:
- wie ich auf einen Phishing-Link reingefallen bin,
- wie ich in einem Wettlauf gegen den Hacker meinen Account zurückgeholt habe,
- und was du sofort tun kannst, um deine Social-Media-Präsenz sicherer zu machen.
Das Spannende: Meine Erfahrung zeigt nicht nur, wie schnell so etwas passieren kann, sondern auch, wie stark Vertrauen wirkt – und welche Rolle es in der Akquise spielt.
Am Ende der Folge kennst du 5 konkrete Learnings, von denen du 3 direkt heute umsetzen kannst. Damit schützt du nicht nur deine Accounts, sondern auch die Grundlage deiner Kundengewinnung.
Alle Infos zur Folge inklusive Links und einem kompletten Transkript findest du in den Shownotes.
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Disclaimer: Der Podcast will und kann eine rechtssichere, psychotherapeutische oder medizinische Beratung nicht ersetzen. Die hier geteilten Inhalte basieren auf meinen persönlichen Erfahrungen und sind konkrete Einzelfall-Beschreibungen. Deshalb hafte ich nicht für die hier geäußerten Inhalte. Die zur Verfügung gestellten Informationen begründen auch kein Beratungsverhältnis. Bitte triff deine Entscheidungen für dich selbst und hole dir im Zweifelsfall rechtliche oder andersweitige Unterstützung. Die gesammelten Informationen spiegeln den Stand des Veröffentlichungsdatums wider.
Im Portfolio-Podcast erfährst du, wie du mit deiner kreativen Arbeit mehr Aufträge akquirierst – aber eben auch wie du dafür sorgst, dass dein Herz weiterhin für deine kreative Arbeit brennt – auch mit dem ganzen Brimbamborium, den der Berufsalltag von selbstständigen Designer:innen und Illustrator:innen so mit sich bringt.
Franziska Walther ist selbst Designerin, Illustratorin und Autorin – und Expertin für Positionierung und Akquise in der Kreativwirtschaft. Sie unterstützt seit über 10 Jahren Menschen dabei, sich in der Kreativwirtschaft nachhaltig zu positionieren und wirksame Akquise zu machen.
Transkript anzeigen
00:00:00: Dr. Franziska Walther: Am Wochenende wurde mein Instagram-Account gehackt. Von einer Minute auf die andere war ich ausgesperrt und jemand Fremdes postete plötzlich über meinen Account. Wie ich da wieder raus gekommen bin und was du daraus lernen kannst, erfährst du heute hier. Und ja, drei Dinge davon kannst du gleich heute konkret umsetzen, um deinen Account zu schützen und deine Akquise auf sichere Beine zu stellen.
00:00:25: Dr. Franziska Walther: Und in diesem Sinne: Herzlich willkommen im Portfolio-Podcast. Hier fährst du wieder mit deiner kreativen Arbeit gut zu dir passende Aufträge akquiriert und wie du gleichzeitig dafür sorgt, dass dein Herz weiterhin für deine kreative Arbeit brennt. Auch mit dem ganzen Brimbamborium, den der Berufsalltag einer kreativen Selbstständigkeit so mit sich bringt. Ich bin Franziska Walter und jetzt geht’s los. Und du bist jetzt bestimmt total neugierig, wie meine Account gehackt wurde.
00:00:58: Dr. Franziska Walther: Und hier muss ich gleich am Anfang mit der unbequeme Wahrheit rausrücken. Ich habe einen Fehler gemacht und auf einen Link in einer Instagram-Nachricht geklickt. Und dann habe ich noch mal einen Fehler gemacht und mich, auch wenn es an dieser Stelle überhaupt keinen Sinn gemacht hat, versucht, mich mit meinem Instagram-Account einzuloggen. Ich bin also auf einen sogenannten Phishing-Scam reingefallen.
00:01:22: Dr. Franziska Walther: Üblicherweise bin ich sehr aufmerksam, was so was betrifft. Aber am Samstag haben meine üblichen Routinen nicht gegriffen. Und wenn ich dir erzähle, warum, dann kannst du sogar etwas über die Wirkungsweise von Akquise lernen. Aber ein Schritt nach dem anderen. Ich fange mal ganz von vorne an. Passiert ist es am Samstagmorgen. Da sitze ich mit einer großen Tasse Kaffee in meinem Bett und scrolle durch Instagram und lese Direkt-Nachrichten.
00:01:46: Dr. Franziska Walther: Eine der Nachrichten kam von einer Kollegin, die ich erst die letzten zwei Tage jeweils in einem Live-Workshop kennengelernt hatte. Und diese Kollegin bittet mich in einer Direkt-Nachricht darum, sie zu unterstützen und für sie abzustimmen. Ich will hier nicht zu sehr in die Details gehen, kann aber so viel sagen. Für mich klang die Geschichte plausibel. Und weil mich ja auch oft Kolleg*innen unterstützen, dachte ich: Ja klar, mache ich.
00:02:13: Dr. Franziska Walther: Ich klicke also auf den Link. Daraufhin öffnet sich eine Website, die aussieht wie das, um das es in der Nachricht ging. Und um meine Stimme abzugeben soll ich mich authentifizieren – und zwar mit meinem Instagram-Account. Und ja, du denkst jetzt ganz bestimmt: Oh no, no, no, no! Franziska, das macht man doch nicht. Ja, ich weiß. Aber in dem Moment habe ich weder die URL der geöffneten Webseite gecheckt, um zu überprüfen, ob das hier wirklich das ist, um was es gehen soll.
00:02:40: Dr. Franziska Walther: Noch habe ich gemerkt, dass es hier gar keinen Sinn macht, mich mit meinem Instagram-Account außerhalb von Instagram anzumelden. Aber ja, so war es. Die Website behauptete daraufhin, dass mein Passwort falsch ist und ich auch meinen Google-Account nutzen kann. Und du raufst dir wahrscheinlich jetzt schon die Haare und denkst: Oh no, no, no, no, no! Nicht machen.
00:03:02: Dr. Franziska Walther: Ich kann hier zu meiner Verteidigung sagen, dass ich in dem Moment die Seite geschlossen habe. Aber nicht unbedingt, weil mir klar wurde, dass das hier gerade nicht so ganz koscher ist, sondern weil ich einfach zu faul war und gedacht habe: Mach ich später. Ich habe dann noch eine Weile im Bett gesessen und Kaffee getrunken und telefoniert. Und als ich dann eine Stunde später versucht habe, Instagram auf meinem Telefon zu öffnen, war ich ausgeloggt.
00:03:24: Dr. Franziska Walther: Komisch, habe ich dann gedacht. Mein Passwort, mit dem ich mich dann wieder einloggen wollte, stimmte angeblich nicht. Hm, wirklich komisch, dachte ich noch mal. Und um auf Nummer sicher zu gehen, ging ich dann an meinen Desktop-Computer und siehe da, auch dort war ich ausgeloggt. Und in dem Moment hörte ich schon die Emails, die gerade ankamen. Pling. Pling. Pling.
00:03:45: Dr. Franziska Walther: In meinem Postfach landeten gerade Emails von Instagram, um mich darüber zu informieren, dass mein Passwort geändert wurde ... und meine Emailadresse ... und dass eine neue Telefonnummer zu meinem Instagram-Account hinzugefügt wurde. Und ja, in dem Moment fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Mein Account wurde gerade gehackt. Oh no. Und ja klar, diese komische Aktion vorhin mit der Nachricht und dieser seltsamen gescheiterten Anmeldung.
00:04:14: Dr. Franziska Walther: Ich hatte dem Hacker in diesem Moment freiwillig meine Zugangsdaten einfach so gegeben. Ja. Die nächste Stunde war dann ziemlich hektisch. Denn Instagram gibt Nutzer*innen automatisiert die Möglichkeit, den eigenen Account zurückzuholen. Und das habe ich dann versucht. Das erste Mal wurde ich ungefähr 30 Sekunden, nachdem ich das neue Passwort eingerichtet hatte, vom Hacker wieder rausgekickt aus meinem Account. Und dann habe ich noch einmal den Link der Instagram Benachrichtigung zum Zurückfordern meines Accounts genutzt, um dann – und das hatte ich mir vorher überlegt – in einem gewagten Sprint ganz schnell und mit schwitzigen Händen die 2-Faktor-Authentifizierung anzumachen.
00:04:56: Dr. Franziska Walther: Denn der Hacker hatte ja schon meine Telefonnummer aus meinem Profil rausgeschmissen. Einen WhatsApp-Account mit meinem Profil verbunden und war mit ganz großer Wahrscheinlichkeit auch gerade dabei, genau das gleiche wie ich zu machen, nämlich die 2-Faktor-Authentifizierung zu aktivieren. Hätte der Hacker das vor mir fertig bekommen, dann hätte der Zurückholen-Email-Link von Instagram wahrscheinlich nicht mehr funktioniert.
00:05:23: Dr. Franziska Walther: Aber ich habe den Sprint gewonnen ... mit Pudding, Beinen und Herzrasen zwar, aber es hat geklappt. Hurra! Nur mal, um dir keine schlaflosen Nächte zu bescheren. Keine Sorge, wenn der Hacker schneller als ich gewesen wäre, bietet Instagram immer noch Tools und Möglichkeiten an, deinen Account zurückzubekommen. Das kann dann nur langatmig werden und schnell mal viele graue Haare und Magenschmerzen produzieren.
00:05:48: Dr. Franziska Walther: Und wenn es doof läuft, mehrere Wochen dauern. Im allerschlimmsten Fall also, wenn der Hacker sowohl Zugriff auf deinen Instagram-Account als auch auf dein Email-Konto hat, du also keine Emails mehr von Instagram zum Zurückholen deines Accounts bekommst, dann kannst du deinen Account über die Website www.instagram.com/hacked/ melden und dich mit einem Video-Selfie authentifizieren.
00:06:14: Dr. Franziska Walther: Mir war das vorher gar nicht so klar. Aber allein deshalb ist es wirklich sinnvoll, ein paar Fotos und Videos von dir auf deinem Account zu posten. Damit in so einem Fall schnell ersichtlich ist, dass du die Person bist, die hier seit Jahren postet. Aber selbst wenn du keine Fotos von dir auf deinem Account veröffentlichst, weil du zum Beispiel nur deine Arbeiten zeigst, selbst dann gibt es noch Mittel und Wege.
00:06:37: Dr. Franziska Walther: Es wird nur immer aufwändiger, langatmiger und nervenaufreibender. Und in dem Zug habe ich jetzt auch mitbekommen, dass du in deinen Instagram-Einstellungen jetzt schon ein Video-Selfie von dir hochladen kannst, um in dem Fall, wenn dein Account gehackt wurde, ein neues hinzuschicken, sodass das dann abgeglichen werden kann. Also gerade wenn du keine Fotos auf deinem Account postest, ist das eine ziemlich sinnvolle Angelegenheit.
00:07:03: Dr. Franziska Walther: Und ja, vielleicht fragst du dich ja jetzt auch, warum Menschen überhaupt so einen Aufwand betreiben, um Instagram-Accounts zu hacken. Mein Hacker hat ja eine lebensechte Website nachgebaut und sich vorher in den Account meiner Kollegin eingehackt. Die Person hat also schon Aufwand betrieben und die Frage ist: warum? Die Person fing auch dann ganz flott an, Storys über mein Profil zu posten, in denen dubiose Finanzsachen angepriesen wurden.
00:07:31: Dr. Franziska Walther: Aber der ganze Aufwand nur dafür? Das habe ich mich auch gefragt und etwas recherchiert und habe dabei Fälle gefunden, in denen die Personen, die gehackt wurden, erpresst wurden, Geld zu zahlen, um die eigenen Accounts wieder zu bekommen, zum Beispiel 600 €. In anderen Fällen wurde die Identität der Person übernommen und genutzt, um das Netzwerk der gehackten Person für weitere Scans zu missbrauchen.
00:07:56: Dr. Franziska Walther: Genau das ist der Kollegin ja passiert, von der ich die Nachricht, die der Anfang meiner Geschichte war, bekommen hatte. Ihr Account wurde gehackt und dann genutzt, um diese Phishing- Nachrichten zu versenden. Am Samstagabend meldete sich dann genau diese Kollegin per Email bei mir und warnte mich vor ihrem eigenen gehackten Profil. Bei ihr hat der Wiederherstellungs-Link in der Email von Instagram eben nicht mehr funktioniert.
00:08:24: Dr. Franziska Walther: Bei ihr war der Hacker schneller gewesen. Mist. Ich drücke ganz fest die Daumen, dass sie ihren Account ganz schnell wieder bekommt, ohne weitere Schäden. Aber neben all diesen doofen Sachen sind auch ein paar gute Sachen durch diese Gruselgeschichte passiert. Über eine Sache habe ich mich nämlich sehr gefreut. Innerhalb der Stunde, die mein Account gehackt war, habe ich mindestens 20 Nachrichten bekommen – über diverse Kanäle und von beunruhigten Kolleg*innen, die gemerkt haben, dass hier was nicht stimmen kann. Wenn du das warst,
00:08:56: Dr. Franziska Walther: danke ich dir sehr dafür, dass du so aufmerksam hingeschaut und auch gleich reagiert hast. Ein starkes Netzwerk ist wirklich Gold wert. Und zusammen sind wir stärker, selbst gegen Hacker. Deshalb, wenn dir etwas Ungewöhnliches auffällt in deinem Netzwerk, dann sag Bescheid. Die andere Person wird es dir von Herzen danken. Allerdings achte darauf, dass du dich schützt, damit du nicht aus Versehen selbst auf irgendwas Gefährliches klickst
00:09:23: Dr. Franziska Walther: beim Bescheid sagen. Denn mein Hacker hat auch sofort angefangen, den beunruhigten Personen, die mir auf Instagram geschrieben haben, mit scammy Investment-Nachrichten zu antworten. Und hat dabei natürlich so getan, als ob ich das bin. Und genau daraus ergibt sich mein erstes Learning #1. Nutze beim Bescheidsagen sichere Kanäle, um dich selbst zu schützen. Gleichzeitig kannst du einige ganz simple Dinge tun, um deine Social-Media-Accounts sicherer zu gestalten.
00:09:53: Dr. Franziska Walther: Und das führt uns zu Learning #2: Macht die 2-Faktor-Authentifizierung an. Das ist ja das Naheliegendste. Wenn du es noch nicht gemacht hast, dann mach es heute. Jetzt. Am besten sofort. Und optimalerweise über eine kostenlose Authentifizierungs-App wie Autry oder Google Authenticator. Das ist noch einmal sicherer als die Code-Zusendung per Telefon. Und ja, das ist etwas, was ich eigentlich schon längst hätte machen müssen – und für andere Apps auch schon gemacht habe.
00:10:27: Dr. Franziska Walther: Aber für Instagram habe ich es immer wieder verschoben, weil ich dachte, es ist nicht so wichtig. Deshalb, wenn du jetzt denkst: Hm, ja, ist bei mir auch so. Dann mach es jetzt. Und wenn du schon mal dabei bist und dein Passwort vielleicht 1234567 ist oder du überall im Internet das gleiche Passwort verwendest, dann nutze diese Gelegenheit auch und ändere dein Passwort – in einem Abwasch.
00:10:52: Dr. Franziska Walther: Genau. Eine weitere Sache, die dafür sorgt, dass du dich gut gegen Hackerangriffe schützt, kannst du zwar vielleicht nicht heute gleich sofort umsetzen, aber du kannst damit ab heute starten. Und damit sind wir schon bei Learning #3: Überprüfe URLs und Email-Adressen. Wie gesagt, ich habe relativ schnell von Instagram Emails bekommen, die mich darüber informiert haben, dass meine Account-Informationen geändert wurden.
00:11:19: Dr. Franziska Walther: Aber das wissen Hacker auch und nutzen täuschend echt aussehende Emails und Webseiten, um dich dazu zu bringen, dein Passwort zu verraten. Deshalb überprüfe immer die Email-Adresse und die URL, auf die du weitergeleitet wirst. Bei Instagram kommen solche Sicherheits-Emails ausschließlich von einer Emailadresse und die heißt security@mail.instagram.com. Und ja, klick wirklich oben ins Adressfeld und lass dir die Email-Adresse anzeigen.
00:11:50: Dr. Franziska Walther: Denn in vielen Email-Programmen wird nur eine Kurzversion angezeigt und die kann gefälscht werden. Deshalb check immer die komplette Email-Adresse. Das gleiche gilt für die URLs der Websites und Formulare, auf die du weitergeleitet wirst. Und wenn du dir unsicher bist, ob das eine seriöse Webseite ist, dann recherchiere lieber mal in einer Googlesuche, um die URL zu bestätigen.
00:12:16: Dr. Franziska Walther: Wenn du diese Dinge machst, dann sind deine Accounts gut geschützt. Aber lass uns auch noch mal schauen, was bei mir genau passiert ist. Denn ich habe einen Fehler gemacht und das, obwohl ich eigentlich routinemäßig die URLs und Email-Adressen checke. Aber hier habe ich es nicht gemacht. Warum? Und damit sind wir bei Learning #4 und in dem geht es darum, wie Vertrauen funktioniert.
00:12:40: Dr. Franziska Walther: Ich erzähle hier im Podcast ja immer wieder, dass das Ziel jedweder Akquiseaktion der Aufbau von Vertrauen ist. Gute Akquise sorgt über die Zeit dafür, dass Kund*innen dir vertrauen. Meine Instagram-Hack-Geschichte zeigt dabei die Schattenseite von Vertrauen, unterstreicht dabei aber auch noch einmal, was für eine gewaltige Wirkkraft Vertrauen hat. Vom Prinzip bin ich ja selbst daran schuld, dass mein Account gehackt wurde.
00:13:07: Dr. Franziska Walther: Ich habe meine Login-Daten ohne Widerstand selbst an die Hacker weitergegeben. Das hatte mit Sicherheit verschiedene Gründe. Einmal war ich müde und so ein bisschen verbeult von drei Wochen echt viel Arbeit und war somit vielleicht etwas impulsiver und vulnerable als sonst. Aber was auch mit rein gespielt hat, war, dass ich der Kollegin, von deren Account die Nachricht gekommen ist, dass ich dieser Kollegin vertraut habe, weil ich sie doch gerade eben erst zweimal live in einem Zoom-Call gesehen hatte.
00:13:38: Dr. Franziska Walther: Dadurch war der Teil meines Gehirns, der für den skeptischen Blick zuständig ist, auf eine gewisse Art und Weise abgeschaltet. Klar, weil das Ergebnis des Vertrauens in diesem Fall nicht gut. Aber das gleiche passiert auch, wenn du weiterempfohlen wirst oder wenn eine zufriedene Bestandskundin einen Kostenvoranschlag von dir bekommt. Du bekommst in so einem Fall einen Vertrauensvorschuss. Der skeptische Blick wird ausgeschaltet, weil die Person dir vertraut.
00:14:06: Dr. Franziska Walther: Vertrauen ist also eine echte Superkraft. Und anders als die Hacker kannst du sie ja benutzen, um etwas Gutes damit in der Welt zu bewirken, indem du zum Beispiel mit deiner Arbeit wirklich das Leben deiner Kund*innen besser machst. Ja, und dann sind wir schon bei Learning #5, und in dem geht es darum, wie du deine Akquise-Kanäle aufbaust.
00:14:31: Dr. Franziska Walther: Und Learning #5 heißt: Baue auf deinem eigenen Land. In dem Moment, in dem die Emails von Instagram bei mir ankamen und ich realisierte: Oh mein Gott, mein Instagram-Account wurde gehackt, hatte ich kurz den Gedanken im Kopf: Oje, was mach ich denn, wenn ich meinen Account nicht wieder bekomme? Und klar, ich hätte mit Sicherheit ein paar Tränen vergossen.
00:14:54: Dr. Franziska Walther: Wahrscheinlich nicht nur ein paar. Fünf Jahre Arbeit wären einfach so weg gewesen. Und das hätte wirklich, wirklich wehgetan. Aber meine Welt wäre nicht untergegangen. Denn glücklicherweise ist Instagram für mich, für meine Akquise und für mein Podcast-Marketing nicht essenziell, weil ich mir parallel dazu auch noch andere Kanäle aufgebaut habe. Den Kontakt zu meinen Verlags- und Design-Kund*innen gestalte ich so persönlich wie möglich.
00:15:22: Dr. Franziska Walther: Mit zum Beispiel Treffen auf der Buchmesse oder vor Ort und mit Mailings und Postkarten oder persönlichen Gesprächen. Und für den Podcast ist meine Newsletter-Liste zum Beispiel viel wichtiger. Hier eine kurze Randnotiz in eigener Sache: Wenn du meinen kostenlosen wöchentlichen Newsletter noch nicht bekommst, dann meld dich doch mal an unter www.diegutemappe.de/newsletter/. Genau. Instagram ist also für meine Akquise nur am Rande relevant.
00:15:51: Dr. Franziska Walther: Aber was ist, wenn Instagram ein super-wichtiger Akquise-Kanal für dich ist? Dann geht die Welt unter, wenn dieser gehackt oder gesperrt wird. Und du kannst auch aus anderen Gründen deinen Instagram-Account verlieren. Nicht nur Hacker können ihn sperren, auch Instagram kann das tun. So können Verstöße gegen die Nutzungsbedingungen dazu führen, dass dein Account temporär oder dauerhaft gesperrt wird.
00:16:15: Dr. Franziska Walther: Und auch wenn ich nicht glaube, dass du Hassrede oder Falschinformationen verbreitest oder andere belästigst – das wären so typische Gründe für eine Sperrung – am Ende ist es aber so, dass Instagram entscheidet, wann sie einen Account sperren und wann nicht. Und das kann auch mal bei kleineren Verstößen passieren oder einfach nur bei ungewöhnlichen Aktivitäten geschehen. Wenn Instagram zum Beispiel das Gefühl hat, dass du dich wie ein Spam-Roboter verhältst, also in kurzer Zeit vielen Leuten folgst und viele Likes verteilst. Oder weil es so aussieht, als ob dein Account gehackt wurde, weil du dich zum Beispiel zu oft mit einer anderen IP-Adresse einloggt.
00:16:55: Dr. Franziska Walther: Das kann Instagram verdächtig finden, selbst wenn du gerade einfach nur viel reist. Deshalb solltest du mit deiner Akquise nie ausschließlich auf Instagram setzen, oder auf eine andere Social Media Plattform, über die du nicht die Kontrolle hast. Bau dir also parallel Kanäle auf, die auf deinem eigenen Land gebaut sind. Poste zum Beispiel regelmäßig auf einem Blog, schreib einen Newsletter oder einen Substack.
00:17:22: Dr. Franziska Walther: Dort kannst du nämlich regelmäßig Backups von deiner Kontaktliste und bestenfalls sogar von deinem Content machen. Und verlierst auf diese Weise selbst beim Hackerangriff-Supergau nicht deine gesamte Marketing- und Akquise-Arbeit der letzten Jahre. Und aus diesem Grund lade ich dich heute zu einem Gedankenexperiment ein. Liste mal vor meinem geistigen Auge alle deine wichtigen Akquise Kanäle auf. Wie viel hast du denn?
00:17:50: Dr. Franziska Walther: Also wichtige Akquise-Kanäle ... 1? 2? 3? 4? 5? Und dann schau mal, wo du deine Kontaktliste exportieren kannst. Welche dieser Kanäle sind also auf deinem eigenen Land gebaut? Und wenn du jetzt merkst: Huch, das geht ja bei keinem meiner Kanäle, dann lade ich dich ein, dir einen weiteren Kanal aufzubauen, der dir gehört, bei dem du die volle Kontrolle über deine Kontaktliste hast. Vielleicht denkst du dir jetzt: Mäh, Franziska! Ich habe einfach keinen Bock, jetzt noch einen Newsletter aufzubauen oder regelmäßig Blogposts zu schreiben.
00:18:27: Dr. Franziska Walther: Dieses ständige Geposte in sozialen Netzwerken ist doch anstrengend genug. Verstehe ich total. Das Gute ist: Du kannst ganz klein anfangen. Leg dir heute eine Excel- oder Numbers-Tabelle an und sammle dort ab heute alle Infos zu deinen Bestandskund*innen und zu deinen potenziellen Kund*innen. Auch das ist eine Kontaktliste. Akquise darf einfach sein, nicht vergessen. So, und jetzt bin ich voll neugierig.
00:18:55: Dr. Franziska Walther: Wie geht’s denn jetzt damit? Wurde dein Account vielleicht auch schon mal gehackt? Und hast du die 2-Faktor-Authentifizierung schon aktiviert? Berichte gerne mal! Und wenn du heute was Wertvolles aus dieser Folge mitnehmen konnte, dann freue ich mich wirklich sehr, wenn du dem Podcast eine positive Bewertung schenkst. Auf Apple Podcast geht das oder auf Spotify. Oder auf YouTube mit einem Thumbs up.
00:19:17: Dr. Franziska Walther: Das dauert wirklich nur ein paar Sekunden, hilft dem Podcast aber wirklich, wirklich sehr. Und ich? Ich danke dir von Herzen dafür. Und damit wünsche ich dir für heute alles Liebe. Wir hören uns nächste Woche. Ich freue mich auf dich. Bis dahin. Tschüss.
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