#176 | 🚫 Dein Portfolio braucht keine echten Aufträge – es braucht Tatkraft … und den Mut, loszulegen

Shownotes

»Ich hab noch gar keine richtigen Aufträge … darf ich überhaupt schon Akquise machen und mein Portfolio zeigen?«

Wenn du dir diese Frage auch schon mal gestellt hast, ist diese Folge für dich. Heute erfährst du, warum freie Arbeiten nicht weniger wert sind als echte Kundenprojekte – solange du sie richtig nutzt.

Wir sprechen darüber, wie du fiktive Aufträge entwickelst, die dich klar positionieren, Marktfähigkeit beweisen und das Vertrauen potenzieller AuftraggeberInnen gewinnen. Egal ob du am Anfang stehst oder dich als erfahrene KollegIn neu ausrichtest – hier erfährst du, wie du dein Portfolio so aufbaust, dass es wirkt.

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Du erfährst,

  • warum so viele Kreative beim Thema freie Arbeiten einen Denkfehler machen,
  • was der Unterschied zwischen freien Bildern und fiktiven Aufträgen ist,
  • wie du gezielt Arbeiten entwickelst, die dich wirklich auf deinem Wunschmarkt positionieren.
  • wie du dein Portfolio so aufbaust, dass es KundInnen ĂĽberzeugt, auch ohne einen einzigen echten Auftrag
  • und ich verrate dir auch noch ein Positionierungs-Geheimnis, das die erfolgreichsten Kreativen nutzen.

Alle Infos zur Folge inklusive Links und einem kompletten Transkript findest du in den Shownotes.


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Disclaimer: Der Podcast will und kann eine rechtssichere, psychotherapeutische oder medizinische Beratung nicht ersetzen. Die hier geteilten Inhalte basieren auf meinen persönlichen Erfahrungen und sind konkrete Einzelfall-Beschreibungen. Deshalb hafte ich nicht für die hier geäußerten Inhalte. Die zur Verfügung gestellten Informationen begründen auch kein Beratungsverhältnis. Bitte triff deine Entscheidungen für dich selbst und hole dir im Zweifelsfall rechtliche oder andersweitige Unterstützung. Die gesammelten Informationen spiegeln den Stand des Veröffentlichungsdatums wider.


Im Portfolio-Podcast erfährst du, wie du mit deiner kreativen Arbeit mehr Aufträge akquirierst – aber eben auch wie du dafür sorgst, dass dein Herz weiterhin für deine kreative Arbeit brennt – auch mit dem ganzen Brimbamborium, den der Berufsalltag von selbstständigen Designer:innen und Illustrator:innen so mit sich bringt.

Franziska Walther ist selbst Designerin, Illustratorin und Autorin – und Expertin für Positionierung und Akquise in der Kreativwirtschaft. Sie unterstützt seit über 10 Jahren Menschen dabei, sich in der Kreativwirtschaft nachhaltig zu positionieren und wirksame Akquise zu machen.

Transkript anzeigen

00:00:00: Dr. Franziska Walther: Kennst du das Gefühl, wenn du dein Portfolio ansiehst und denkst: Hm, Ja, das sieht ja alles ganz nett aus. Aber irgendwie fehlt der Beweis, dass ich wirklich marktfähig und professionell bin. Genau darum geht es heute. Ich zeig dir, wie du dir ein starkes Portfolio für deine Neu- oder Um-Positionierung aufbaust, auch dann, wenn du noch keine passenden Aufträge vorweisen kannst.

00:00:25: Dr. Franziska Walther: Du erfährst, warum so viele Kreative beim Thema Freie Arbeiten einen Denkfehler machen, was der Unterschied zwischen freien Bildern und fiktiven Aufträgen ist und wie du gezielt Arbeiten entwickelst, die dich wirklich auf deinem Wunsch-Markt positionieren. Am Ende dieser Folge weißt du dann ganz genau, wie du dein Portfolio so aufbaust, dass es Kund*innen überzeugt, auch ohne ein einziges echtes Kund*innen-Projekt.

00:00:52: Dr. Franziska Walther: Und ich verrate dir auch noch ein Positionierungs-Geheimnis, das erfolgreiche Kreative nutzen. Also in diesem Sinne: Herzlich willkommen im Portfolio-Podcast. Hier erfährst du, wie du mit deiner kreativen Arbeit gut zu dir passende Aufträge akquiriert und wie du gleichzeitig dafür sorgst, dass dein Herz weiterhin für deine kreative Arbeit brennt. Auch mit dem ganzen Brimbamborium, den der Berufsalltag einer kreativen Selbstständigkeit so mit sich bringt.

00:01:24: Dr. Franziska Walther: Ich bin Franziska Walther. Und jetzt geht’s los. Diese Woche hat mich wieder eine Nachricht erreicht. Von Ulli. Und Ulli schreibt: Hallo Franziska, als Anfänger*in habe ich leider kaum ganze Werke vorzuweisen. Stattdessen habe ich ein angefangenes Projekt und einen einzigen erfolgreich abgeschlossenen Auftrag im Portfolio. Aber es gibt viele Einzelbilder oder auch kleine Serien, die für mein Label als Produkt-Dekor entstanden sind.

00:01:52: Dr. Franziska Walther: Ich möchte mich aber mit meinem Angebot an Verlage im Bilderbuch-Bereich wenden. Da sind Produktfotos von Tassen und Postkarten ja weniger relevant. Freie Arbeiten gibt es natürlich auch in meinem Portfolio, aber die haben ja ebenso wenig Anbindung an angewandte Projekte im Buchbereich. Und als ich damit dann MockUps für den Bilderbuch-Bereich erstellt habe, war ich verunsichert, ob sie nicht einfach so ein bisschen leer wirken.

00:02:19: Dr. Franziska Walther: Meine Frage ist also: Wie schaffe ich es trotz Anfänger*innen-Status, mein Angebot in meinem Portfolio passgenau zu formUllieren und die Marktfähigkeit zu beweisen? Danke Ulli, für deine Frage. Und ja, wie immer gilt: Ulli heißt natürlich anders. Zwei Dinge finde ich an Ullis Frage schon einmal sehr gut. Ulli versteht, dass es wichtig ist, in der Akquise Arbeiten in einem angewandten Kontext zu zeigen, um Marktfähigkeit zu beweisen.

00:02:49: Dr. Franziska Walther: Marktfähigkeit zeigst du, indem du deine Arbeiten in genau dem Kontext zeigst, in dem diese von den Kund*innen auch genutzt werden. Bei Ulli bedeutet das: im Kontext Bilderbuch. Und eine zweite Sache weiß Ulli auch schon: MockUps helfen dabei. MockUps sind Produktvisualisierungen, in die du zum Beispiel deine eigenen Illustrationen oder eine Buchcover-Gestaltung einsetzen kannst. Das MockUp-Bild zeigt dann, wie die Illustration in einem Bilderbuch aussehen würde oder wie die Covergestaltung auf einem dreidimensionalen Buch wirkt.

00:03:27: Dr. Franziska Walther: MockUps zeigen also etwas, was so nicht existiert. Sie sind also sinnvoll, wenn du zum Beispiel einen Buchcover-Entwurf hast, der aber nie als Buch umgesetzt wurde. In so einem Fall kannst du mit einem MockUp die Marktfähigkeit dieser Arbeit beweisen, obwohl diese nicht als reales Projekt vorliegt. Und ja, es ist total in Ordnung, MockUps im Portfolio zu nutzen, solange du transparent damit umgehst, also klar kommunizierst, dass es sich hier um eine Produktvisualisierung handelt.

00:04:03: Dr. Franziska Walther: Genau. Eine Sache ist mir aber beim Lesen von Ullis Nachricht auch aufgefallen. Und diese Sache beschreibt ein typisches Missverständnis, das weit verbreitet ist, nämlich die Überzeugung, dass ein Portfolio, das hauptsächlich aus freien Arbeiten besteht, automatisch dafür sorgt, dass man als Anfänger*in wahrgenommen wird. Und das stimmt so gar nicht. Ich kenne viele großartige und überzeugende Portfolios, die hauptsächlich aus freien Arbeiten bestehen.

00:04:34: Dr. Franziska Walther: Das, was dafür sorgt, dass man als Anfänger*in wahrgenommen wird, sind nicht die freien Arbeiten per se. Der Grund dafür ist die Art der freien Arbeit, also welche Arten von freien Arbeiten du zeigst. Denn es gibt einfach mal zwei verschiedene Arten von freien Arbeiten. Einmal Bilder ohne angewandten Kontext und dann noch fiktive Aufträge. Die ersten sind Bilder, die ohne jedweden angewandten Kontext entstanden sind, also Bilder, die du gemacht hast, weil du zum Beispiel Bock hattest, einen skateboard-fahrenden Hund zu zeichnen.

00:05:10: Dr. Franziska Walther: Fiktive Aufträge dagegen sind freie Arbeiten, die du zwar ohne Auftrag gemacht hast, die aber eine typische Auftragssituation abbilden. Und letzteres brauchst du, wenn du dir ein Portfolio aufbaust. Und das machen nicht nur die Berufsstarter*innen, sondern auch alle erfahrenen Kolleg*innen, die sich irgendwann in ihrem Berufsleben umpositionieren. Auch die werden sich in einer ähnlichen Situation wiederfinden wie Ulli.

00:05:39: Dr. Franziska Walther: Sie wollen sich einen neuen Markt erschließen, zum Beispiel den Bilderbuch-Markt. Aber haben eben noch keine oder nur sehr wenig reale Auftragsarbeiten, die sie im Portfolio zeigen können. Alle Kolleg*innen, egal ob jung oder alt, erfahren oder unerfahren, beginnen in so einem Fall wieder bei Null bzw. mit einem noch leeren Portfolio. Und das Mittel der Wahl sind dann freie Arbeiten. Aber eben nicht irgendwelche freien Bilder ohne Kontext, sondern eben fiktive Aufträge.

00:06:11: Dr. Franziska Walther: Also Werke, die genau das darstellen, was du auf deinem neuen Markt für deine neuen Kund*innen machen möchtest. Wenn du also wie Ulli Bilderbücher machen möchtest, dann gilt es, ein Bilderbuch als freie Arbeit zu erstellen. Wenn du lieber als Designer*in mit Marken arbeitest, gilt das gleiche Prinzip. Dann zeige in deinem Portfolio mit einem fiktiven Auftrag, wie zum Beispiel ein Corporate Design, angewendet auf verschiedenen Basis Medien, aussieht. Du erstellt also keine Einzelbilder oder thematischen Serien, sondern auch hier ein freies Projekt, das du wie einen fiktiven Auftrag abwickelst.

00:06:51: Dr. Franziska Walther: Und ja, das ist viel Arbeit. Kommt aber mit mehreren großen Vorteilen daher, weil du gleich mehrere Fliegen mit einem Glas fängst. Erstens hast du damit schon einmal eine passende Referenz im Portfolio. Du zeigst also, dass du das, was du für deine Kund*innen auf dem neuen Markt machen möchtest, auch wirklich kannst. Kund*innen wollen das sehen, um dich mit einem guten Gefühl beauftragen zu können.

00:07:18: Dr. Franziska Walther: Die wollen es nicht nur sehen, die müssen das sehen, um Vertrauen in deine Expertise aufzubauen. Außerdem erlaubte dieses Vorgehen, Erfahrungen zu sammeln. Denn auch wenn es nur – in Anführungszeichen – ein »fiktiver« Auftrag ist, hast du schon einmal im Medium deines Wunsch-Marktes gearbeitet. Du weißt also, worauf es zu achten gilt und du hast ein besseres Gefühl für die Aufgaben, die du für deine Kund*innen übernehmen wirst.

00:07:45: Dr. Franziska Walther: Das gibt dir Sicherheit. Wenn du dann wirklich das erste Mal in diesem Bereich einen echten Auftrag hast und zum Beispiel auch einen Kostenvoranschlag dafür durch kalkulieren musst. Weil du schon einmal so eine Art von Auftrag fiktiv durchgespielt hast, hast du dann ein besseres Gefühl für die Bedarfe deiner Kund*innen und machst dann, wenn du später wirklich beauftragt wirst, einen so viel besseren Job. Durch solche fiktiven Aufträge lernst du einfach mal so viel mehr, als wenn du nur freie Einzelbilder entwickelst.

00:08:18: Dr. Franziska Walther: Denn als Illustrator*innen bzw. Designer*innen zeichnen und gestalten wir nicht nur, sondern hauptsächlich lösen wir Gestaltungsprobleme in einem angewandten Kontext. Deshalb gilt bei einem fiktiven Auftrag für das Portfolio: Umso konkreter, desto besser. Aber vielleicht fragst du dich ja jetzt, wie du diese konkreten Aufgaben findest. Gute Frage. Als ich mein erstes Kinder- und Jugendbuch-Portfolio erstellt habe, bestand das auch hauptsächlich aus freien Arbeiten.

00:08:50: Dr. Franziska Walther: Einige dieser freien Arbeiten habe ich damals auch schon als MockUp präsentiert. So war für die Lektor*innen auf einen Blick klar, dass ich ihnen hier Buch-Illustrationen anbiete. Denn sie sahen einige meiner Arbeiten als Produktvisualisierung, also in Buchform. Selbst wenn ich noch keine Bücher publiziert hatte. Um mein Portfolio aufzubauen, habe ich damals allerdings einfach Motive gezeichnet, auf die ich Lust hatte. Und habe mir dann dazu einen fiktiven Buchtitel ausgedacht und eine Umschlag-Gestaltung daraus gebaut.

00:09:23: Dr. Franziska Walther: Heute würde ich das anders machen. Ich würde mir eine konkrete Geschichte suchen und konkret zu dieser Geschichte ein freies Buchcover entwickeln. Warum? Weil es so viel einfacher und zielführender ist. Auch wenn es auf den ersten Blick schwieriger aussieht. Eine konkrete Geschichte kreiert Aufgaben, mit denen du auch in realen Buchillustrationsaufträgen konfrontiert wirst. Bei einem Buchcover zum Beispiel entscheidest du, welche Szene oder welchen Aspekt der Geschichte du auf dem Cover darstellen möchtest.

00:09:58: Dr. Franziska Walther: Ohne konkrete Geschichte kannst du diese Entscheidung aber gar nicht treffen. Dabei ist diese Entscheidung eine ganz typische Aufgabe in so einem Illustrationsauftrag. Erst wenn du das einmal gemacht hast, wird dir dann zum Beispiel auch klar, dass zu einem Buchillustrationsauftrag eben auch gehört, schnell und effizient ein Manuskript zu lesen, um diesen spezifischen Moment zu finden, der dann auf dem Cover stattfinden soll.

00:10:25: Dr. Franziska Walther: Gleichzeitig wird eine konkrete Geschichte auch dafĂĽr sorgen, dass dein Portfolio ganz genau das abbildet, was deine Kund*innen sehen wollen. Erstellst du nur freie Arbeiten, also Arbeiten ohne einen angewandten Kontext, zum Beispiel das Einzelbild mit dem skateboard-fahrenden Hund, dann passiert oft das hier. Das Lektorat sagt: Oh, wie lustig, ein skateboard-fahrender Hund. Und dann passiert nichts. Keine Auftragsanfrage, keine weiteren Reaktionen.

00:10:55: Dr. Franziska Walther: Denn ein Einzelbild sagt wenig darüber aus, ob du in der Lage bist, überzeugend ein Bilderbuch zu illustrieren. Um das zu beweisen, muss das Lektorat nicht nur deine Arbeiten mögen, sondern auch sehen, dass du all die Sachen kannst, die in einem Bilderbuch stattfinden. Eine Cover-Illustration, vollformatige Doppelseiten, wiedererkennbare Figuren über die Seiten hinweg. Und apropos ... kurze Randnotiz in eigener Sache: Beim Portfolio-Aufbau schleichen sich oft ganz typische Fehler ein und deshalb habe ich die Portfolio-Checkliste entwickelt.

00:11:33: Dr. Franziska Walther: In der habe ich sieben dieser typischen Portfolio-Fehler aufgelistet und ich zeige dir da auch, wie du sie vermeidest. Wenn du jetzt also beginnst, dein Portfolio für den Bereich Illustration oder Design aufzubauen oder zu optimieren, dann nutze gern die Portfolio-Checkliste. Lass sie dir zuschicken für 0 € unter www.diegutemappe.de/checkliste. Den Link findest du auch in den Shownotes.

00:12:01: Dr. Franziska Walther: Okay, weiter geht’s. Vielleicht denkst du jetzt: Oh man, Franziska! Einen ganzen fiktiven Auftrag erstellen. Das ist so viel Arbeit. Muss ich denn wirklich ein ganzes Bilderbuch illustrieren oder eine ganze Marke entwickeln, bevor ich starten kann? Nein, musst du nicht. Das Gute ist: Dein fiktiver Auftrag muss nicht komplett fertiggestellt sein. Für ein Bilderbuch-Projekt zum Beispiel musst du nicht alle zwölf Doppelseiten des Bilderbuch fertig illustrieren.

00:12:32: Dr. Franziska Walther: Es reichen zwei oder drei Doppelseiten – eben so viel, dass erkennbar ist, dass du über mehrere Seiten eine Welt kreieren kannst, die wiedererkennbar ist. Aber woher nehmen und nicht stehlen? Woher kommt denn die Geschichte? Die kannst du dir selbst ausdenken oder auch schon vorhandene Geschichten nutzen. Besonders geeignet sind hier gemeinfreie Texte, denn bei diesen musst du dir keine Sorgen wegen des Urheberrechts am Text machen.

00:13:01: Dr. Franziska Walther: Gemeinfreie Texte sind literarische Texte, bei denen die Autor*innen schon über 80 Jahre tot sind. Die Klassiker also. Aber selbst einen urheberrechtlich geschützten Text kannst du für diese fiktiven Aufträge nutzen, solange du danach keine Originaltexte im Portfolio oder auf deiner Website abbildest. Und ja, das Prinzip des fiktiven Auftrags kannst du natürlich für jedwede Form von Neu- oder Umpositionierung nutzen.

00:13:31: Dr. Franziska Walther: Wenn du also anstatt eines Bilderbuch-Portfolios ein Portfolio für den Bereich Marken-Entwicklung aufbauen möchtest, dann gehst du den gleichen Weg. Dann suchst du dir ein echtes Unternehmen oder denkst dir ein fiktives aus und erstellst dafür ein Corporate Design. Auch hier geht es nicht um die Vollständigkeit, sondern darum, dass du beweist, dass du verstanden hast, wie ein Corporate Design funktioniert.

00:13:56: Dr. Franziska Walther: Du zeigst also verschiedene Basismedien, zum Beispiel eine Visitenkarte, einen Briefbogen, die Startseite der Website und ein paar zum Unternehmen passende Anwendungen. Auch hier wird es leichter, wenn du dir ein konkretes Unternehmen als Startpunkt suchst. Und ja, das ist vollkommen okay, solange du damit transparent umgehst und später in deinem Portfolio und auf deiner Website keine urheberrechtlich geschützten Inhalte nutzt.

00:14:25: Dr. Franziska Walther: Und jetzt denkst du dir vielleicht: Aber Franziska, ist das nicht total unprofessionell, wenn das Portfolio nur aus solchen fiktiven Aufträgen besteht? Nein, gar nicht. Aber drei Dinge gilt es dabei zu beachten. Ding #1: Kommuniziere transparent. Ich habe es hier schon ein paar Mal gesagt, weil es so wichtig ist. Transparenz ist der Schlüssel. Kommuniziere klar, dass es sich hierbei um eine freie Arbeit handelt.

00:14:55: Dr. Franziska Walther: Und dann sind wir schon bei Ding #2: Respektiere Urheberrechte. Zweitens solltest du keine urheberrechtlich geschützten Dinge wie Logos oder Markenname oder urheberrechtlich geschützte Texte nutzen. Nutz dazu Platzhalter oder Blindtext. Und schon bist du auf der sicheren Seite – und kommunizierst gleichzeitig auch schon transparent. Genau. Und dann sind wir schon bei Ding #3: Bilde die Bedarfe des Auftrags ab.

00:15:24: Dr. Franziska Walther: Das ist die große Stärke von fiktiven Aufträgen gegenüber freien Bildern. Wenn du im angewandten Kontext arbeitest, wirst du automatisch die Bedarfe des Auftrags abbilden. Und wenn dir das gelingt, ist es deinen Kund*innen auch total egal, ob es sich um einen fiktiven Auftrag oder um einen – in Anführungszeichen – »echten« Auftrag handelt. Und vielleicht fragst du dich ja jetzt: Wie ist das denn mit freien Bildern ohne angewandten Kontext?

00:15:52: Dr. Franziska Walther: Dürfen die gar nicht ins Portfolio? Natürlich darf dein Portfolio auch freie Arbeiten zeigen, die ohne konkrete Aufgabenstellung entstanden sind. Aber diese Einzelbilder sollten immer begleitet werden von fiktiven Aufträgen oder eben realen Aufträgen. Und diese werden ja früher oder später in deinem Portfolio aufploppen, wenn deine Positionierung gut funktioniert. Denn dann wirst du ja über die Zeit immer mehr echte Aufträge akquirieren, abwickeln und dann eben auch in deinem Portfolio zeigen können.

00:16:27: Dr. Franziska Walther: Aber hier zum Ende habe ich noch ein kleines Geheimnis für dich. Das hatte ich dir am Anfang versprochen. Und das Geheimnis ist: (Flüsterton) Selbst die erfolgreichsten Kreativen mit dem beeindruckendsten Referenzliste zeigen in ihrem Portfolio oft hauptsächlich freie Arbeiten. Also Arbeiten, die nicht als Auftrag entstanden sind. Denn oftmals sind diese freien Werke, die innovativ, die spannenden, die tollen Projekte. Aber auch für diese erfolgreichen Kreativen funktioniert es nur, wenn es ihnen gelingt, die Marktfähigkeit ihrer Arbeiten zu beweisen.

00:17:04: Dr. Franziska Walther: So, und in diesem Sinne habe ich heute mal eine kleine Challenge für dich. Öffne mal eines deiner Portfolios, also dein Web-Portfolio oder ein aktuelles PDF.Portfolio. Und überprüfe mal wie viele freie Bilder, also metaphorisch gesprochen wie viele skateboard-fahrende Hunde, du im Portfolio hast? Und wie viele Aufträge, egal ob fiktive oder tatsächliche? Und wenn du keinen Auftrag im Portfolio hast, ergänze einen, der genau das abbildet, was du mit diesem Portfolio akquirieren möchtest.

00:17:39: Dr. Franziska Walther: Und dabei ist es wirklich total egal, ob es sich um einen fiktiven Auftrag handelt oder um einen realen. Genau das ist es für heute. Hier noch mal die Erinnerung: Lade dir gerne noch ganz flott und für 0 € die Portfolio-Checkliste herunter. Unter www.diegutemappe.de/Checkliste. Und damit wünsche ich dir für heute alles Liebe. Wir hören uns wieder nächste Woche.

00:18:05: Dr. Franziska Walther: Ich freue mich auf dich. Bis dahin. TschĂĽss.

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