#179 | Warum du deinen Erfolg nicht siehst – und wie du ihn endlich wahrnimmst
Shownotes
Kennst du das Gefühl, dass du ständig arbeitest, aber trotzdem das Gefühl hast, nicht wirklich voranzukommen? Ich kenne dieses Gefühl gut. In dieser Folge spreche ich darüber, warum unser Gefühl für Fortschritt uns oft täuscht – und was du tun kannst, um deine Entwicklung als kreative Selbstständige*r wirklich zu sehen.
Ich teile mit dir:
- welche zwei Hürden dich davon abhalten, Veränderung wirklich umzusetzen,
- warum kleine Schritte der Schlüssel zu nachhaltigem Erfolg sind,
- und welche Routinen dir helfen, deine Fortschritte sichtbar zu machen – selbst in langen Aufbauphasen.
Wenn du Illustrator:in oder Designer:in bist und dir wünschst, dich klarer zu positionieren, bessere Aufträge zu bekommen und dabei dein kreatives Feuer auch langfristig nicht zu verlieren, ist diese Folge für dich.
Alle Infos zur Folge inklusive Links und einem kompletten Transkript findest du in den Shownotes.
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Disclaimer: Der Podcast will und kann eine rechtssichere, psychotherapeutische oder medizinische Beratung nicht ersetzen. Die hier geteilten Inhalte basieren auf meinen persönlichen Erfahrungen und sind konkrete Einzelfall-Beschreibungen. Deshalb hafte ich nicht für die hier geäußerten Inhalte. Die zur Verfügung gestellten Informationen begründen auch kein Beratungsverhältnis. Bitte triff deine Entscheidungen für dich selbst und hole dir im Zweifelsfall rechtliche oder andersweitige Unterstützung. Die gesammelten Informationen spiegeln den Stand des Veröffentlichungsdatums wider.
Im Portfolio-Podcast erfährst du, wie du mit deiner kreativen Arbeit mehr Aufträge akquirierst – aber eben auch wie du dafür sorgst, dass dein Herz weiterhin für deine kreative Arbeit brennt – auch mit dem ganzen Brimbamborium, den der Berufsalltag von selbstständigen Designer:innen und Illustrator:innen so mit sich bringt.
Franziska Walther ist selbst Designerin, Illustratorin und Autorin – und Expertin für Positionierung und Akquise in der Kreativwirtschaft. Sie unterstützt seit über 10 Jahren Menschen dabei, sich in der Kreativwirtschaft nachhaltig zu positionieren und wirksame Akquise zu machen.
Transkript anzeigen
00:00:00: Dr. Franziska Walther: Kennst du das Gefühl, dass du arbeitest und arbeitest? Und trotzdem fühlt es sich so an, als ob du nicht wirklich voran kommst. Also ich kenne das Gefühl sehr gut und ich hatte diese Woche einen Aha-Moment dazu, der meine Perspektive auf Erfolg nachhaltig verändert hat. In dieser Folge spreche ich mit dir über zwei typische Hürden, die mit jedem Wunsch nach Veränderung aufploppen.
00:00:23: Dr. Franziska Walther: Und wir sprechen auch darüber, warum du deine Fortschritte vielleicht gar nicht richtig sehen kannst, obwohl sie vielleicht schon längst da sind. Und ich teile in dieser Folge auch mit dir, was mir dabei geholfen hat, meine eigenen Veränderungen endlich wahrzunehmen und wie du das auch schaffen kannst. Klingt gut. Ja, ist es auch. Let’s go! Herzlich willkommen im Portfolio-Podcast. Hier erfährst du, wie du mit deiner kreativen Arbeit gut zu dir passende Aufträge akquiriert und wie du gleichzeitig dafür sorgst, dass dein Herz weiterhin für deine kreative Arbeit brennt.
00:01:03: Dr. Franziska Walther: Auch mit dem ganzen Brimbamborium, den der Berufsalltag einer kreativen Selbstständigkeit so mit sich bringt. Ich bin Franziska Walther und jetzt geht’s los. Du kennst das bestimmt, diese Unzufriedenheit und das Bedürfnis, jetzt sofort und unbedingt gleich etwas zu ändern. Vielleicht willst du mehr Aufträge oder bessere Kund*innen, höhere Honorare oder den Auftrag für die Kampagne am Flughafen oder endlich den Buchvertrag vom Lieblings-Verlag.
00:01:34: Dr. Franziska Walther: Und das am besten jetzt gleich und sofort. Du willst also Veränderung. Aber diese umzusetzen ist gar nicht so einfach und scheitert oftmals schon vor dem eigentlichen Anfangen. Und wenn das geschafft ist, dann ploppt gleich eine nächste Hürde auf. Aber lass uns mal beim Anfangen beginnen. Der Wunsch nach Veränderung verlangt, die ausgetretenen Pfade zu verlassen und neue Wege zu suchen.
00:02:00: Dr. Franziska Walther: Und das sorgt oftmals dafür, dass der Veränderungswunsch schon hier gleich zu Beginn verpufft. Denn die neuen Pfade, die dazu beschritten werden wollen, erzeugen unterbewusst oft Angst. Entweder die Angst zu scheitern, also einen Weg auszusuchen, der ins Nichts führt, oder die Angst, dass es durch die Veränderung vielleicht sogar schlechter wird, als es jetzt ist. Denn du könntest ja auch auf einen Weg abbiegen, der eben nicht den Berg hinauf zum Ziel, sondern den Berg hinunter ins Tal der Tränen führt.
00:02:34: Dr. Franziska Walther: Daneben können auch alte Denkmuster es schwer machen, loszulaufen und Veränderungen umzusetzen. Denn wenn ich zum Beispiel fest davon überzeugt bin, dass kreative Arbeit immer und für alle Zeit schlecht bezahlt wird und brotlose Kunst ist, werde ich mich gar nicht erst aufmachen, das zu verändern. Warum denn auch? Und zu guter Letzt wirkt dann auch noch das menschliche Gehirn beim Veränderungswunsch oft als Bremse, weil unser Gehirn Routinen und Bekanntes so viel lieber hat als etwas Neues und Unbekanntes.
00:03:07: Dr. Franziska Walther: Alles was neu ist, kostet das menschliche Gehirn mehr Energie. Und weil genug Energie zu haben überlebenswichtig ist, hat unser Gehirn eine große Leidenschaft fürs Energiesparen. Es nimmt also lieber den Weg des geringsten Widerstandes. Und der ist eben der bekannte, der ausgetretene Pfad. Wenn es dir also bei einem Veränderungswunsch schon einmal gelungen ist, wirklich los zu marschieren und auf deine Wünsche zuzulaufen, dann ist das also schon einmal ein großer Erfolg, für den du dich gebührend feiern darfst.
00:03:41: Dr. Franziska Walther: Aber wenn du denn dann läufst, dann bist du ruckzuck mit einer weiteren Schwierigkeit konfrontiert werden, die oftmals übersehen wird und die zu ganz viel Frust, Enttäuschung und schlechter Laune führt. Und diese Herausforderung habe ich in den letzten Wochen bei mir selbst gut beobachtet und dabei auch gemerkt, wie trügerisch unser Gefühl für Fortschritt sein kann. Und was ich dabei herausgefunden habe, das zeige ich dir heute. Aber Schritt für Schritt.
00:04:09: Dr. Franziska Walther: Bei mir ist es so: In letzter Zeit habe ich mich immer wieder sagen hören, dass ich Veränderung brauche. Das aktuelle Jahr war bis jetzt wirklich anstrengend und ich bin erschöpft. Deshalb will ich mich mehr ausruhen und weniger arbeiten. Und ja, das weniger arbeiten will ich eigentlich schon eine ganze Weile, weil ich schon lange wirklich viel arbeite. Seit 2019 habe ich gefühlt einen Dauer-Marathon hingelegt, denn damals habe ich beschlossen, mich als Designerin, Illustratorin, Autorin und Dozentin um zu positionieren.
00:04:43: Dr. Franziska Walther: Es gab auch einen guten Grund dafür. Denn in 2019 hatte ich nämlich gerade drei andere große Marathons beendet. Ich hatte gerade den größten Corporate-Design-Auftrag meines bisherigen Berufslebens erfolgreich über die Bühne gebracht und der hatte mich ganze zwei Jahre lang intensiv begleitet. Parallel hatte ich endlich auch meine Dissertation fertig bekommen. Nach sage und schreibe neun Jahren. Und es war klar, dass meine Arbeit im Vorstand der Illustratoren Organisation zu einem Ende kommen würde, weil ich nach sechs Jahren auch hier eine Tür schließen wollte, um wieder mehr Zeit für eigene Projekte zu haben.
00:05:20: Dr. Franziska Walther: Es sollte also etwas Neues kommen in dieser Zeit und deshalb beschloss ich damals zumindest mal für eine bestimmte Zeit nach Finnland zu gehen, um mich zu sortieren und mich neu zu positionieren. So ein neuer Ort hilft dir manchmal dabei, neue Wege zu gehen. In dieser Zeit wollte ich mein Buch »Die gute Mappe« schreiben. Die Idee dazu hatte ich schon eine Weile mit mir herumgetragen und jetzt endlich sollte das mal passieren.
00:05:46: Dr. Franziska Walther: Ich wusste damals auch schon, dass ich passend zu meinem Buch »Die gute Mappe« ein Gruppen-Programm aufbauen wollte, das vom Prinzip eine Weiterentwicklung des Seminars sein sollte, das ich sechs Jahre lang an der HAW in Hamburg zum Thema Positionierung, Akquise und Wirtschaftlichkeit unterrichtet hatte. Es war also klar, dass ich noch einmal etwas ganz Neues starten wollte und dass damit eine ganzheitliche Umpositionierung notwendig sein würde.
00:06:13: Dr. Franziska Walther: So kam es, wie gesagt, dass ich im Februar 2020 die Fähre nach Helsinki genommen habe, um dann in Finnland in Klausur zu gehen und mein Buch zu schreiben. Und wie du dich bestimmt noch gut erinnern kannst, kam dann alles so ein bisschen anders als geplant. Zwei Wochen nachdem ich in Finnland angekommen war, kam Corona. Zum Bücherschreiben war das eigentlich gar nicht so schlecht.
00:06:36: Dr. Franziska Walther: Gleichzeitig wurden dadurch Online-Kurse und Remote-Weiterbildungen von heute auf morgen super populär. Und weil ich die Idee vom Auswandern immer besser fand und dazu auch eine Arbeitsweise brauchte, die es mir ermöglicht, nicht mehr ortsgebunden an der Uni zu unterrichten, sondern ortsunabhängig, bin ich damals losgelaufen in die Veränderung und zwar mit Kopfsprung. Die erste Hürde der Veränderung war also geschafft.
00:07:01: Dr. Franziska Walther: Ich war schon mal losgelaufen. Und so habe ich in den letzten fünf Jahren mein Buch »Die gute Mappe« geschrieben, die Portfolio-Akademie als 14-wöchiges Live-Gruppen Programm für Illustrator*innen und Designer*innen aufgebaut und den Portfolio-Podcast gestartet. Und ja, das alles hat viel Zeit, Aufmerksamkeit und wirklich viele, viele Arbeitsstunden gekostet. Überrascht hat mich das nicht, denn wenn du etwas Neues aufbaust, du also wie ich zum Beispiel deine Positionierung von Grund auf neu gestaltest, dann wird es in den meisten Fällen gerade in der Startphase mehr Arbeit als üblich erzeugen.
00:07:41: Dr. Franziska Walther: Und auch wenn das Internet häufig anderes verspricht: Erfolg kommt üblicherweise nicht über Nacht, sondern dauert in den meisten Fällen deutlich länger, als wir gerne hätten. Und verlangt eben oftmals auch eine Phase intensiver Auseinandersetzung und ja, eben auch Arbeit. Klar gibt es auch Ausnahmen, aber in den meisten Fällen bedeutet das: Arbeiten über das normale Maß hinaus, also mehr als 40 Stunden die Woche.
00:08:08: Dr. Franziska Walther: Und versteh mich nicht falsch, ich bin überhaupt kein Fan von Hustle Culture, also von dieser Überzeugung, dass für beruflichen Erfolg Arbeit in Form von Überarbeitung erstrebenswert und notwendig ist – und auch wichtiger ist als das persönliche Wohlbefinden oder die eigene Gesundheit. Aber ich finde es eben auch wichtig, hier keine falschen Erwartungen zu kultivieren. Gerade in der Phase des Unternehmensaufbaus ist es einfach so viel wahrscheinlicher, dass du eher mal mehr arbeitest als weniger.
00:08:40: Dr. Franziska Walther: Und bei mir war das so. Und es ist heute immer noch so! Was heißt das? Ich habe zum Beispiel in den letzten fünf Jahren oft auch an den Wochenenden gearbeitet. Urlaub hatte ich lange keinen. Und auch wenn ich jeden Tag im Wald spazieren gehe, also auch für tägliche Auszeiten sorge, verbringe ich immer noch viel Zeit am Schreibtisch. Natürlich kann das nicht für immer so weitergehen.
00:09:03: Dr. Franziska Walther: Deshalb ist es auch sehr normal und erwartbar, dass in solchen Unternehmensaufbauphasen irgendwann auch ein Zeitpunkt kommt, an dem klar wird, dass wieder mehr Ausgleich und Zeit für Privates geschaffen werden muss. Und so war das auch bei mir. Der Moment kam vor etwa zweieinhalb Jahren. Da war klar: Ich halte das so nicht mehr lange durch. Ich muss Zeit freischaufeln und Dinge verändern.
00:09:29: Dr. Franziska Walther: Und das Ding ist, dass in diesem Moment der Wahrheit, also wenn du dir eingesteht, dass du etwas verändern möchtest, meistens das Bedürfnis da ist, das jetzt gleich und sofort zu machen. Das Bedürfnis nach Veränderung ist groß und die Erwartungshaltung, dass das bitte jetzt alles gleich sofort passieren soll, baut sich übergroß vor dir auf. Und dann stellst du vielleicht fest, dass es gar nicht so einfach ist, grundlegende Dinge jetzt und sofort zu ändern.
00:09:58: Dr. Franziska Walther: So war das bei mir. Ich habe meine Prozesse und meine Abläufe reingeschaut und gedacht: Ich habe keine Ahnung, wie ich das grundlegend verändern kann. Das ist ja so ein bisschen wie eine Operation am offenen Herzen. Das Unternehmen, die Aufträge und die Verbindlichkeiten des alltäglichen Lebens laufen ja weiter. Und das sorgt dafür, dass es eben oft nicht möglich ist, alles, was dich gerade stört, einfach hinzuschmeißen.
00:10:22: Dr. Franziska Walther: Es braucht kleine, sensible Anpassungen. Das vorsichtige Drehen an einigen Zahnrädern, also Optimierung anstatt Neuanfang. Bei mir hat das immer mal wieder auch den Wunsch ausgelöst, einfach alles hinzuschmeißen und einfach noch mal von vorne anzufangen. Aber tief im Herzen wusste ich, dass ich auch bei einem neuen Projekt irgendwann wieder an genau dieser gleichen Stelle stehen würde. Es galt also langsam und mit bewussten kleinen Schritten Abläufe zu optimieren.
00:10:52: Dr. Franziska Walther: Und ja, das ist weniger aufregend, als etwas Neues aufzubauen. Und ja, es dauert auch deutlich länger, als mir lieb ist. Das ist die Schwierigkeit, die nachhaltige Veränderung und Aufbau-Prozesse mit sich bringen. Veränderung beginnt in den meisten Fällen nicht mit einem großen Knall, sondern entsteht durch viele kleine Schritte. Wenn du einen Berg besteigen willst, kommst du ja auch nicht mit einem Trampolin-Sprung auf den Gipfel, sondern dadurch, dass du einen Schritt nach dem anderen setzt.
00:11:24: Dr. Franziska Walther: Und das Ganze birgt eine große Gefahr in sich. Denn es passiert schnell, dass du die Erfolge der kleinen Schritte übersiehst und dadurch schnell frustriert bist, weil es sich anfühlt, als ob doch immer noch alles gleich ist. Das ist eine ziemlich lange Einleitung in die Geschichte, die ich dir heute erzählen will. Denn bei mir ist es wie gesagt schon lange so, dass ich gern Dinge verändern möchte.
00:11:50: Dr. Franziska Walther: Aber der Prozess zieht sich gefühlt wie Kaugummi und ich habe das Gefühl, dass ich schon seit Jahren immer wieder erzähle, dass ich weniger arbeiten und mehr Zeit für meine eigenen Projekte haben will, ohne dass ich daran viel verändert. Aber manchmal hilft der Abstand. Durch meine Reise zur Buchmesse und weil ich dadurch mal für ein paar Tage Pause von meinem Berufsalltag hatte.
00:12:12: Dr. Franziska Walther: Dadurch habe ich gemerkt, dass mein Gefühl nicht mit den Fakten übereinstimmt. Der Abstand hat geholfen, dass mir eine Sache aufgefallen ist. Wenn ich ganz bewusst hinschaue und richtig vergleiche, dann hat sich ganz viel verändert. Klar, wenn ich den Zustand mit dem Zustand vor vier Monaten vergleiche, hat sich nicht so viel verändert. Einige kleine Dinge, aber nichts nennenswert Großes.
00:12:40: Dr. Franziska Walther: Ich schaffe es zum Beispiel seit einiger Zeit deutlich besser, zumindest jede Woche und manchmal sogar jeden Tag am Pony-Buch, meinem aktuellen Buchprojekt, zu arbeiten. Klar ist das noch nicht so viel Zeit, wie ich gern hätte. Aber – und hier kommt meine Erkenntnis – wenn ich das mit vor zwei Jahren vergleiche, dann ist die Veränderung riesig. Denn vor zwei Jahren habe ich es so gut wie nie hinbekommen, regelmäßig am Buch zu arbeiten.
00:13:09: Dr. Franziska Walther: Da hatte ich noch ganz andere Igel zu kämmen und fühlte mich dauerhaft wie ein Bär auf einem Einrad, der gleichzeitig acht Bälle jongliert. Auch habe ich dieses Jahr im Sommer drei Wochen Urlaub gemacht und werde auch über Weihnachten drei Wochen Podcast-Pause machen. Wenn ich also den kommenden Winter mit dem aktuellen Sommer vergleiche, ist alles gleich. Aber der Vergleich mit 2023 zeigt: heute ist es ganz anders.
00:13:34: Dr. Franziska Walther: In 2023 habe ich volle Latte über Weihnachten gearbeitet und im Sommer auch. Und auch die Podcast-Produktion dauert heute nicht mehr ganze drei Tage wie in 2023, sondern nur noch – in Anführungszeichen – zwei bis zweieinhalb Tage. Klar ist das keine gewaltig große Veränderung, aber eine, die nachhaltig etwas für mich besser macht. Denn ich habe 4 bis 8 Stunden mehr Zeit. Und das jede Woche.
00:14:02: Dr. Franziska Walther: Kleine Schritte sorgen also selten für schnelle, drastische Veränderungen, sondern verändern die Sache oft schleichend. Und ja, das sorgt dafür, dass es dir schnell passieren kann, dass du diese positiven Fortschritte gar nicht wirklich wahrnimmst. Das, was ich heute mit dir teilen möchte, ist folgendes: Wenn du nachhaltig etwas aufbauen willst, eine erfolgreiche Selbstständigkeit zum Beispiel oder deine wirtschaftlich nachhaltige Aufstellung, ein Unternehmen oder ein großes freies Buchprojekt, also irgendwas, was länger dauert als nur ein paar Monate, dann brauchst du ein wichtiges Werkzeug – und das ist der langfristige Vergleich mit dir selbst.
00:14:45: Dr. Franziska Walther: Wenn du dich mit dir selbst vor zwei Monaten vergleichst, wirst du nicht viel Veränderung sehen können. Aber wenn du vergleichst, wo du vor zwei Jahren gestanden hast, dann fällt dir auf, dass du etwas verändert hast. Und zwar nicht nur 1000 kleine Sachen, sondern aus diesen 1000 kleinen Sachen ist etwas Großes geworden. Das leuchtet dir bestimmt ein. Aber vielleicht fragst du dich jetzt auch, wie du sicherstellen kannst, dass du das auf deinem Weg nicht vergisst.
00:15:11: Dr. Franziska Walther: Und ja, das ist eine gute und berechtigte Frage. Und darüber habe ich diese Woche auch nachgedacht. Und zwei Sachen sind mir dazu eingefallen. Zuallererst braucht es dafür eine schöne und sehr angenehme Routine. Das, was dafür sorgt, dass du auch langfristige Prozesse durch hältst, um nachhaltige Veränderung zu erreichen, ist Feiern. Und zwar das Feiern von jedem kleinen Schritt. In der Portfolio-Akademie habe ich deshalb dieses Jahr die Routine eingeführt, dass wir jedes Mal zu Beginn jeder Live-Q&A fragen, wer was zu feiern hat.
00:15:45: Dr. Franziska Walther: Und dabei sind kleine wie große Sachen erlaubt. Natürlich freue ich mich immer sehr, wenn meine PAlies, also die Teilnehmenden der Portfolio-Akademie, große Erfolge feiern können. Aber die kleinen Sachen zu feiern ist genauso wichtig wie die großen. Wenn nicht sogar eigentlich langfristig noch so viel wichtiger. Denn damit schaffst du dir eine ganz wichtige Ressource, die dir Kraft gibt und dich stärkt, weiterzumachen.
00:16:11: Dr. Franziska Walther: Du siehst die kleinen Schritte. Und ja, mir selbst tut das auch total gut, das in den Live-Q&As der Portfolio-Akademie immer wieder zu fragen und das auch in meinem Script notiert zu haben. Denn ohne diese Erinnerung vergesse ich das total schnell. Genau. Also Schritt Nummer #1 ist: Kleine Erfolge feiern. Und dann braucht es aber noch etwas Zweites. Und zwar das Tracken der kleinen Schritte.
00:16:37: Dr. Franziska Walther: Ich dokumentiere zum Beispiel jede Woche Freitag die statistischen Daten des Podcasts und meines Newsletters, um mein Gefühl für das Wachstum zu bekommen. Damit dokumentiere ich, wie der Podcast und der Newsletter an Reichweite gewinnen. Und ich mache das ganz unprätentiös, ohne großes Brimbamborium oder Projektmanagement in einer ganz simplen Tabelle. Natürlich sind die Erfolge von Woche zu Woche eher klein.
00:17:02: Dr. Franziska Walther: Hier mal sieben neue Podcast-Hörer*innen, hier mal fünf neue Newsletter-Subscriber. Aber ich kann ja auch mal zwei Jahre zurückschauen und dann zeigt sich, dass aus diesem kleinen wöchentlichen Schritten wirklich etwas Großes gewachsen ist. Aber mir ist eine Sache diese Woche dabei aufgefallen, als ich darüber nachgedacht habe. Nämlich dass ich zwar bestimmte Podcast- und Akquise-Zahlen dokumentiere, aber die Zahlen zu meinen persönlichen Veränderungsprozessen zum Thema Zeit, die tracke ich nicht.
00:17:34: Dr. Franziska Walther: Dazu müsste ich ja dokumentieren, wie viel Zeit ich für meine eigenen Projekte und irgendwie auch für meine Freizeit investiere. Ich habe deshalb diese Woche für mich beschlossen, in meinem Kalender konsequent die Zeiten einzutragen, die ich in meine eigenen Buchprojekte reinstecke, damit ich einen visuellen Beleg habe, dass ich mir dafür Zeit genommen hat. Und damit kann ich dann am Ende der Woche überschlagen, wie viel Zeit es diese Woche war.
00:18:01: Dr. Franziska Walther: Das dokumentiere ich dann in einer ganz simplen Tabelle. Und das schafft die Möglichkeit, über längere Zeiträume zu vergleichen. Wenn du jetzt also zum Beispiel langfristig deine Akquise auf Vordermann, Vorderfrau oder Vordermensch bringen willst, dann fang heute an, deine Akquise zu dokumentieren, damit du in einem Jahr wirklich abschätzen kannst, was sich verändert hat. Und das muss auch gar nicht super aufwendig sein.
00:18:26: Dr. Franziska Walther: Wie wäre es denn, wenn du nächste Woche einfach mal notiert, wie oft du Akquise machst? Und Erinnerung: Dabei zählt jeder kleine Schritt. Und du brauchst dazu auch kein Excel-Tabellen-Monster. Starten kannst du auch einfach mal mit einer kleinen Notiz auf deinem Handy, wenn dir das lieber ist. Das gleiche gilt, wenn du mehr Geld verdienen möchtest mit deiner kreativen Arbeit.
00:18:48: Dr. Franziska Walther: Dann dokumentiere ab heute den Umsatz und deine Geschäftskosten. Es ist eh gut, das für die Buchhaltung monatlich oder einmal im Quartal zu machen. Und so bekommst du einen informierten Einblick in deine Finanzen. Und in einem Jahr kannst du dann zum Beispiel sagen: Ja, jetzt verdiene ich wirklich 25 % mehr. Und mein Ziel sind zum Beispiel weitere 25 %. Aber vielleicht denkst du jetzt: Mäh, Franziska.
00:19:16: Dr. Franziska Walther: Das klingt nach ganz schön viel Aufwand. Muss denn das wirklich sein? Ja! Wenn du deinen Erfolg fair einschätzen möchtest, dann ist die Antwort ja. Aber es darf wie gesagt auch einfach und simpel sein. Eine einfache Tabelle reicht. Und das Ganze kommt zusammen mit einer ganz, ganz tollen Einladung. Denn du darfst dabei selbst entscheiden, was die wichtigen Erfolgskriterien für dich sind und was du dementsprechend dokumentierst.
00:19:46: Dr. Franziska Walther: Allein diese Entscheidung wird dir helfen, dich erfolgreicher zu fühlen, weil du weißt, was Erfolg für dich ganz konkret bedeutet. Und hier zum Schluss kam mir noch ein Gedanke, nämlich, dass es schon ziemlich komisch ist, dass Menschen so gut daran sind, sich mit anderen zu vergleichen, aber mit sich selbst über die Zeit zu vergleichen, also wie es heute ist und wie es vor zwei Jahren war.
00:20:10: Dr. Franziska Walther: Das ist für Menschen oftmals so unglaublich schwer. Aber irgendwie macht es auch Sinn. Denn der Vergleich mit anderen ist ja kein echter Vergleich. Wir gucken mal kurz hin und sehen meistens auch nur das, was wir sehen wollen. Der Vergleich mit sich selbst dagegen, der braucht Aufmerksamkeit und eine Form von Dokumentation. Aber die lohnt sich. Und in diesem Sinne ist nachhaltiger Erfolg genau das.
00:20:37: Dr. Franziska Walther: Es ist der Mut, dich heute mit deinem Gestern, aber eben vor allen Dingen auch mit deinem Vorvorgestern zu vergleichen und stolz darauf zu sein auf die Strecke dazwischen. Und wenn du möchtest, dann begleite ich dich genau dabei in der Portfolio-Akademie. Vor allem, wenn du dich als Illustrator*in oder Designer*in nachhaltig, also sowohl wirtschaftlich wie auch künstlerisch, positionieren willst als Person-Marke, um deine Ziele, die du dir für deine Selbstständigkeit gesetzt hast, auch zu erreichen.
00:21:09: Dr. Franziska Walther: Mhr Informationen dazu findest du wie immer in den Shownotes oder unter www.Diegutemappe.de/PA ... P wie Portfolio und A wie Akademie. Und wenn du hier im Portfolio-Podcast schon einmal etwas Wertvolles mitnehmen konntest, dann würde ich mich wirklich, wirklich sehr freuen, wenn du dem Podcast eine Form von Interaktion schenkst. Also zum Beispiel eine positive Bewertung, einen Kommentar auf Spotify oder YouTube oder auch einfach nur das Weiterleiten an eine Person, von der du glaubst, dass die Folge für sie auch interessant ist.
00:21:43: Dr. Franziska Walther: Dafür danke ich dir sehr. Und ja, das macht für den Podcast wirklich einen riesengroßen Unterschied. Danke dafür und auch dafür, dass du hier mit mir bis hierhin zugehört hast. Und damit wünsche ich dir für heute alles Liebe. Wir hören uns wieder nächste Woche. Ich freue mich auf dich. Bis dahin. Tschüss.
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